Gedenkveranstaltung - 75. Jahrestag des Sachsenhausen-Transportes in die Strafvollzugsanstalt Hoheneck
Am 11. Februar 2025 nahm die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer, Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Stollberg, der sächsischen Landesbeauftragten Dr. Nancy Aris, dem Gedenkstättenleiter Prof. Stefan Appelius und den ehemaligen Gefangenen des Frauengefängnisses Hoheneck an der Gedenkveranstaltung zum „75. Jahrestag des Sachsenhausen-Transportes in die Strafvollzugsanstalt Hoheneck“ teil. Als Stunde Null in der DDR-Geschichte Hohenecks kann der 11. Februar 1950 gelten. An diesem Tag kamen in das Gefängnis in Stollberg/Erzgebirge 1.119 Frauen und 30 Kleinkinder. Allesamt waren sie zwischen 1945 und 1950 durch sowjetische Militärtribunale (SMAD) verurteilt und zuletzt im Speziallager Sachenhausen interniert.
In Erinnerung an diesen Tag erinnerten die Gäste an dem Gedenkstein der Opfer des Stalinismus; der vielen - vor allem der weiblichen Opfer von Hoheneck, die an diesem Ort zu Unrecht und unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt waren.
Bei einem anschließenden Rundgang durch das ehemalige Frauengefängnis und die im Sommer 2024 eröffnete Dauerausstellung „Erinnerungen hinter Mauern“ berichteten die ehemaligen Gefangenen Annemarie Krause, Regina Labahn und Gunhild Gerth von ihrem Schicksal im Frauengefängnis. Die erschütternden Berichte über ihren Alltag, über Demütigungen, Hunger und die Härte der Wärter und Wärterinnen, aber auch über den starken Zusammenhalt der Kameradinnen, machten das Grauen, was hier vor 75 Jahren begann, greifbar.
Mit einem Grußwort eröffnete Frau Labahn die Gedenkveranstaltung und bedankte sich im Namen aller Betroffenen für die große Unterstützung. Michael Kretschmer betone in seinem Grußwort, dass es eine unglaubliche Freude und Bereicherung ist, zu sehen, wie die Zeitzeuginnen wieder in das ‚Leben gefunden‘ haben und mit welcher Energie, sie uns Jüngeren heute begegnen. „Die ‚Frauen von Hoheneck‘, das ist mittlerweile ein feststehender Begriff für das Unrecht, was sich hier zugetragen hat und für eine Gruppe von Menschen, die sich nicht haben brechen lassen.“, so der Ministerpräsident.
Die SED-Opferbeauftragte würdigte in ihrer Rede die Arbeit aller Beteiligten, vor allem die der ehemaligen Hoheneckerinnen und der Gedenkstättenleitung. „Dieser Ort, die Gedenkstätte Frauengefängnis Hoheneck, trägt dazu wie auch diese Veranstaltung bei, dass wir die historischen Zusammenhänge richtig verstehen. Gleichzeitig kann uns als Gesellschaft dieser Ort und die Auseinandersetzung mit den Opfern dabei helfen, das Bewusstsein für den Wert der freiheitlichen Demokratie und der Menschenrechte zu stärken.“, so Evelyn Zupke.