Das Mauer-Mahnmal
Mauer-Mahnmal
Seit dem Bau der Mauer am 13. August 1961 haben Einzelpersonen, private Einrichtungen sowie öffentliche Institutionen Erkenntnisse über Menschen zusammengetragen, die bei Fluchtversuchen zu Tode kamen. Die verdienstvollen Nachforschungen vieler engagierter Personen bilden die Grundlage der im Mauermahnmal aufgeführten Zahlenangaben.
Es wurden nicht nur Menschen hier in Berlin und an der gesamten innerdeutschen Grenze bei ihrem Fluchtversuch getötet, sondern auch viele Menschen, die versuchten, über die Ostsee oder über außerdeutsche Grenzen zu fliehen. Andere wurden bereits bei der Vorbereitung ihrer Flucht verhaftet und hingerichtet oder auf andere Weise zu Tode gebracht. Selbst Menschen, die sich nach ihrer Flucht in den Westen sicher fühlten, wurden in der vermeintlichen Sicherheit getötet oder zwangsweise in die DDR zurück gebracht und dort getötet. Auch Soldaten der Nationalen Volksarmee der DDR und Angehörige der Streitkräfte der UdSSR kamen bei Fluchtversuchen an der Mauer zu Tode.
Die bisher bekannten und gesicherten Fälle werden auf den Mauersegmenten in Zahlenangaben nach Jahren geordnet aufgeführt (Stand Dezember 2003).
Die Mauersegmente wurden von Ben Wagin gesichert und mit den Zahlenangaben versehen. Stephan Braunfels, der Architekt des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, läßt die Mauersegmente dem ursprünglichen Verlauf der Mauer folgen, die wie ein schmerzhafter Fremdkörper in die Architektur einschneidet.
(Das Forschungsprojekt zu den Todesopfern wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.)
Mauertoten-Gedenkbuch
Im Mauer-Mahnmal erinnert ein Mauertoten-Gedenkbuch an die Schicksale der Toten. Die Biographien der Mauertoten sind vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer (Projektleiter Hans-Hermann Hertle und Maria Nooke) erforscht und als Buch unter dem Titel „Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961-1989. Ein biographisches Handbuch“ im Ch. Links Verlag herausgegeben worden. Die Kurzfassungen der Biographien für das Mauertoten-Gedenkbuch im Deutschen Bundestag sind von Maria Nooke bearbeitet.
Das Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestag liegt im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus am Ostufer der Spree – und damit direkt auf dem einstigen Mauerstreifen. Dieses so genannte Niemandsland zwischen Mauer und Staatsgrenze ist bis heute sichtbar, denn im Untergeschoss durchzieht ein Band aus Mauersegmenten das gesamte Gebäude. Der spreeseitige Teil wurde vom Architekten Stephan Braunfels als Mauer-Mahnmal, und damit als Ort des Gedenkens und der Erinnerung, gestaltet. Die Mauersegmente waren vom Aktionskünstler Ben Wagin gesichert und mit Zahlen von Toten nicht nur in Berlin, sondern im gesamten Grenzregime gestaltet worden – heute erinnert ein Mauertotengedenkbuch an die inzwischen besser erforschten Schicksale der Mauertoten im Berliner Stadtgebiet.
Ausstellungsort
Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Zugang über die Spree-Uferpromenade
Schiffbauerdamm, 10117 Berlin
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
donnerstags bis 20 Uhr
Kontakt
kunst@bundestag.de
www.kunst-im-bundestag.de
www.mauer-mahnmal.de