Floris Neusüss: Ferner Zeiten Schatten
22. Juni 2017 bis 15. April 2018
Die Technik des Fotogramms weist zurück in die Frühzeit der Fotografie. Es entsteht ohne Verwendung einer Kamera: Der abgebildete Gegenstand wird zwischen eine Lichtquelle und das noch unbelichtete Fotopapier gebracht. Angestrahlt durch die Lichtquelle wirft er ein Schattenbild auf das unmittelbar hinter ihm befindliche Fotopapier, so dass ein Negativ-Bild entsteht: Die Silhouette des Schattenwurfes wird weiß (mit charakteristischen Überblendungen an den Rändern) abgebildet, da das Fotopapier an dieser Stelle nicht oder wenig belichtet wurde, der übrige Teil des Fotopapieres hingegen wird belichtet und färbt sich infolgedessen schwarz. Besonders in den 1920er Jahren experimentierten Dadaisten und Bauhaus-Künstler mit dieser Technik. In der Gegenwart ist Floris Neusüss ihr bedeutendster Vertreter.
Für das Reichstagsgebäude hat Floris Neusüss in der Fotogramm-Technik die Installation„Ferner Zeiten Schatten“geschaffen, die der Ausstellung den Titel gab: Er hat Skulpturen von Allegorien des Staatslebens, die fern dem Betrachter auf dem Gesims des Reichstagsgebäudes stehen, auf der Plenarsaalebene in einem Fries angeordnet.
Auch in der Kunstsammlung des Deutschen Bundestages ist er mit Arbeiten vertreten, und zwar mit einer Serie von den antiken„Ägineten“-Skulpturen der Münchner Glyptothek. Seit Jahren hat Floris Neusüss darüber hinaus die klassizistischen Skulpturen Schadows im Fotogramm abgebildet, so die Göttin Eirene oder die Pferdeköpfe von der Quadriga auf dem Brandenburger Tor.
Eröffnung
am 21. Juni um 18 Uhr im Seitenflügel des Schadow-Hauses Einlass ab 17 Uhr. An den Eingängen finden Sicherheitskontrollen statt.
Öffnungszeiten
22. Juni 2017 bis 15. April 2018
Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Schadow-Haus (Seitenflügel)
Schadowstraße 12-13
10117 Berlin
Lageplan: www.bundestag.de/schadowhaus
Telefon: 030-227-32027
kunst@bundestag.de
www.kunst-im-bundestag.de