In Burkina Faso sind 78 Prozent mit Trinkwasser versorgt
Berlin: (hib/vom) Im westafrikanischen Staat Burkina Faso sind 78 Prozent der Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt, wobei der städtische Raum mit 94 Prozent deutlich über dem ländlichen Raum mit 71 Prozent liegt. Darauf verweist die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/2677) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/2321). Derzeit gebe es in dem Land 732 Kubikmeter erneuerbare Süßwasserressourcen pro Kopf und Jahr. Die Bundesregierung erwartet bei gleichbleibender demografischer Entwicklung, dass der Trinkwasserbedarf in Burkina Faso absehbar steigen wird. Gleichzeitig stellten die Auswirkungen des Klimawandels eine große Herausforderung für die Wasserverfügbarkeit des Landes dar.
Zur Ernährungssituation heißt es in der Antwort, der Welthungerindex 2021, der von der Welthungerhilfe veröffentlicht wird, stufe die Lage in Burkina Faso als „ernst“ ein. Der Anteil der Unterernährten an der Bevölkerung sei seit 2012 angestiegen. Dabei gebe es große Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Die Regierung führt die akute Verschlechterung einerseits auf eine sich zunehmend verschärfende Sicherheitslage zurück. Hinzu kämen die derzeitigen weltweiten Preissteigerungen auch für Grundlebensmittel und die sozioökonomischen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Durch Grenzschließungen sei auch der regionale Handel beeinträchtigt worden. Darüber hinaus komme es durch den Klimawandel zu immer mehr Hitzeperioden und Starkregen und damit zu einer „Degradierung“ landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die landwirtschaftliche Produktion verringere sich und die Ernährungsunsicherheit nehme zu, heißt es. Bei gleichbleibender demografischer Entwicklung werde der Nahrungsmittelbedarf in Burkina Faso absehbar steigen.
Zur Energiesituation teilt die Bundesregierung mit, dass etwa ein Fünftel der Bevölkerung an das Stromnetz angeschlossen seien - 66 Prozent der Menschen in städtischen Gebieten und drei Prozent der ländlichen Bevölkerung. Potenziale für die Elektrifizierung sieht die Bundesregierung in der Solarenergie, da es keine Gas-, Kohle- oder Erdölreserven und kaum Möglichkeiten zur Erzeugung von Wasserkraft gebe. Bei gleichbleibender demografischer Entwicklung werde die Nachfrage nach Energie absehbar steigen.
Die Regierung beziffert ihr Engagement in Burkina Faso auf 272,31 Millionen Euro, von denen 196,21 Millionen Euro mehrjährige Projekte der Ernährungssicherung und 76,1 Millionen Euro auf mehrjährige Projekte der Wasser- und Sanitärversorgung entfallen. Die nichtstaatliche Zusammenarbeit summiert sich danach auf 9,77 Millionen Euro, von denen 9,07 Millionen Euro auf mehrjährige Projekte der Ernährungssicherung und 703.714 Euro auf mehrjährige Projekte der Wasser- und Sanitärversorgung entfallen.