Zahl der Rechenzentren des Bundes gestiegen
Berlin: (hib/SAS) Die Zahl der Rechenzentren des Bundes ist laut einer Antwort der Bundesregierung (20/15028) auf eine Kleine Anfrage der Gruppe Die Linke (20/14543) gestiegen. Waren es 2022 noch 128 Rechenzentren, sind es aktuell (Stand November 2024) 135 Rechenzentren. 139 sollen der Bundesregierung zufolge im laufenden Jahr genutzt werden. Bis 2028 ist aber der Antwort zufolge geplant, die Zahl der Rechenzentren auf 123 zu verringern.
Der jährliche Energieverbrauch der Informationstechnik des Bundes lag Ende des Jahres 2022 unterhalb von 350 Gigawattstunden. Durch „kontinuierliches Controlling“ und jährliche Verbrauchsauswertung sei es möglich gewesen, den Energieverbrauch unterhalb dieser Zielmarke zu halten - trotz zunehmender Digitalisierungsprozesse, schreibt die Bundesregierung. Ziel der Green-IT-Initiative des Bundes sei es zu Beginn der 20. Legislaturperiode gewesen, die Energieeffizienz in den Bundesrechenzentren zu steigern, die IT-Beschaffung nachhaltig zu gestalten und den Stromverbrauch der Bundes-IT zu senken.
Seit Gründung der Green-IT-Initiative sei der Energieverbrauch der IT des Bundes um bis zu 49 Prozent im Vergleich zum Jahr 2009 reduziert worden, heißt es in der Antwort. Seit 2021 steige allerdings der jährliche Energieverbrauch der Bundes-IT wieder an. Der gestiegene Energieverbrauch in den Rechenzentren werde maßgeblich durch die „immer weiterwachsende Bedarfe nach IT-Lösungen im Rahmen der Digitalisierung der Verwaltung“ verursacht.
Das erste Ziel der Green-IT-Initiative, die grundsätzliche Erfüllung der Blauen-Engel-Kriterien für alle bundeseigenen Haupt-Rechenzentren, werde weiter verfolgt, versichert das zuständige Bundesumweltministerium in der Antwort. So sei im Jahr 2023 der Erfüllungsstand der Kriterien des Blauen Engels in einer umfassenden IST-Analyse abfragt worden. 2024 fanden der Antwort zufolge „spezifische Austauschformate statt, die sich auf kennzahlenbezogene Kriterien“ konzentrierten, die in den Rechenzentren „oft nur schwer umsetzbar sind“. Unterstützt wurden diese Workshops durch externe Auditoren des Blauen Engels, die „praxisnahe Fallstricke, konkrete Messtechnik sowie Lösungsansätze“ präsentierten, heißt es in der Antwort. Dies zeige „die kontinuierliche und praxisorientierte Bearbeitung der Zielvorgabe, um die ökologischen Nachhaltigkeitsstandards in den Rechenzentren des Bundes zu verbessern“, schreibt die Bundesregierung.
Die Gruppe Die Linke hatte sich in ihrer Kleinen Anfrage unter anderem nach der Zahl der von der Bundesregierung genutzten Rechenzentren erkundigt und wissen wollen, welche davon die Kriterien das Umweltzeichens Blauer Engel erfüllen.