Trendwende bei den vermarkteten Breitbandanschlüssen
Berlin: (hib/LBR) In einer Stellungsnahme der Bundesregierung zum 13. Sektorgutachten der Monopolkommission zur Telekommunikation 2023, die nun als Unterrichtung (20/15070) vorliegt, beurteilt die Bundesregierung die absehbare Entwicklung der Telekommunikationsmärkte und des Wettbewerbs im Mobilfunk. Für die Entwicklung im Festnetz hat die Monopolkommission eine Trendwende bei den vermarkteten Breitbandanschlüssen festgestellt: Die Anzahl der Verträge für „100 Mbit/s und mehr“ sei auf 17,9 Millionen Verträge bei 38,1 Millionen aktiven Breitbandanschlüssen im Jahr 2023 angestiegen.
Nach Auffassung der Monopolkommission verdeutliche dies die zunehmende Bedeutung leistungsfähiger Breitbandanschlüsse. Diese Entwicklung schlage sich auch im steigenden Datenvolumen nieder, heißt es in der Stellungnahme. So sei die Anzahl der Glasfaseranschlüsse im Jahr 2023 um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen bleibe allerdings hinter dem wachsenden Angebot zurück.
Weiter heißt es in der Stellungnahme, in dem Zuwachs der Glasfaseranschlüsse spiegelten sich „die ersten Erfolge der bereits umgesetzten Maßnahmen der Gigabitstrategie“ wider. Mit Stand Juni 2024 seien 35,69 Prozent der Haushalte in Deutschland mit Glasfaser (FTTB/H) versorgt gewesen - ein Jahr zuvor seien es noch 28,2 Prozent gewesen. Künftig noch stärker berücksichtigt werden soll die Perspektive der Nutzer, etwa über eine bundesweite Mobilfunkmesswoche, heißt es darin weiter.
Zum Stand und der Entwicklung des Mobilfunks schreibt die Kommission, dass gemessen an der Anzahl der SIM-Karten das Mobilfunknetz der Vodafone mit rund 41,2 Prozent im Jahr 2022 häufiger genutzt worden sei als das Mobilfunknetz der TDG (26,2 Prozent) und der Telefónica (32,1 Prozent). Dieses Verhältnis sei in den letzten Jahren weitgehend unverändert geblieben. Größere Verschiebungen seien durch den Start des Mobilfunknetzes der 1&1 AG im Dezember 2023 zu erwarten. Der Aufbau des Mobilfunknetzes befinde sich „in einer frühen Phase mit wenigen aktiven Antennenstandorten“, geht aus der Lageanalyse hervor. Auch in Bezug auf die Service-Umsätze stelle die Kommission keine nennenswerten Verschiebungen fest.