Zahlen zur Blauzungenkrankheit
Berlin: (hib/NKI) Im Zeitraum vom 12. Oktober 2023 bis zum 23. Oktober 2024 ist in Deutschland in insgesamt 13.206 Betrieben die Blauzungenkrankheit (englisch, Bluetongue Disease, BT) gemeldet worden. Das geht aus einer Antwort (20/13573) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/13485) der CDU/CSU-Fraktion hervor.
Wie viele Tiere insgesamt betroffen seien, könne nicht bestimmt werden, da nicht alle Tiere im Betrieb untersucht würden. Der Schaden könne derzeit monetär nicht quantifiziert werden, es sei aber von erheblichen wirtschaftlichen Schäden auszugehen, zumal nicht nur direkte Schäden durch klinische Symptome und Sterblichkeit, sondern auch indirekte Schäden durch Störungen von Vertriebsketten, notwendige Ersatzleistungen im Bereich Landschaftspflege etc. zu berücksichtigen seien, heißt es in der Antwort.
Europaweit seien zum Stichtag 16. Oktober 2024 in 13 EU-Staaten insgesamt 373 Ausbrüche gemeldet worden. Nach den Vorgaben des neuen EU-Tiergesundheitsrechts sei „die BT nunmehr optional und nicht mehr verpflichtend zu bekämpfen“. Deshalb würden auch nicht mehr alle Fälle gemeldet, weswegen die aufgeführten Zahlen möglicherweise nicht aussagekräftig seien, schreibt die Bundesregierung.
Von der Blauzungenkrankheit sind insbesondere Wiederkäuer wie Schafe, Rinder oder Ziegen betroffen. Im Jahr 2023 trat ein spezieller Serotyp des Virus, BTV-3, zum ersten Mal in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auf. Seitdem hat sich BTV-3 weiter in Europa ausgebreitet. Nach Informationen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, haben seit Anfang 2024 die Nachweise der Blauzungenkrankheit deutlich zugenommen.