24.10.2024 Auswärtiges — Unterrichtung — hib 732/2024

Bundesregierung will Beziehungen zu Indien vertiefen

Berlin: (hib/AHE) Die Bundesregierung will die Beziehungen zu Indien als „demokratischer Partner Deutschlands für Stabilität und Sicherheit“ vertiefen. Das geht aus dem als Unterrichtung (20/13333) vorliegenden „Strategischen Grundsatzdokument zu den bilateralen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland mit der Republik Indien“ hervor. Es gehe darum, in einer „zunehmend komplexen weltpolitischen Umgebung durch enge Zusammenarbeit mit Indien als einem unserer globalen Partner besser zu verwirklichen und Indiens herausgehobene Rolle im sogenannten Globalen Süden für die Gestaltung unserer Außenpolitik zu nutzen“. Als Beispiele engerer Zusammenarbeit nennt die Bundesregierung unter anderem die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens, der Ziele für nachhaltige Entwicklung und des Globalen Rahmens für die biologische Vielfalt.

In den Vordergrund rückten andererseits auch der Austausch und die Kooperation in Rüstungsfragen. Indien habe einen stabilisierenden Einfluss in einer Region, in der die auf den Prinzipien der VN-Charta und dem Völkerrecht basierende internationale Ordnung in besonderem Maße unter Druck geraten sei. „Die geopolitischen Konfliktlinien im Indo-Pazifik und die hohe wirtschaftliche Dynamik der Region werden die Ausgestaltung der internationalen Ordnung im 21. Jahrhundert maßgeblich prägen“, heißt es in der Vorlage.

Nach übereinstimmenden Prognosen werde Indien, auch getragen von seinem Bevölkerungswachstum, schon vor 2030 die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sein. Damit einher gingen beachtliche Erfolge bei der Bekämpfung von Armut; das Potenzial des indischen Binnenmarktes wachse durch zunehmenden Wohlstand in der Bevölkerung schnell. In Bereichen wie der Informationstechnologie, der digitalen öffentlichen Infrastruktur oder der Raumfahrt habe sich die indische Industrie als globaler Innovationsmotor etabliert. „Wir wollen stärker von Indiens Innovationskraft sowie seinem technologischen, wirtschaftlichen und Fachkräfte-Potential profitieren, um geoökonomischen Herausforderungen besser zu begegnen“, schreibt die Bundesregierung.