UN-Generalsekretär für Tourismus zu Gast im Bundestag
Berlin: (hib/EMU) Bei einem Besuch im Tourismusausschuss des Bundestages hat der UN-Generalsekretär für Tourismus, Zurab Pololikashvili, über die Entwicklung des weltweiten Fremdenverkehrs berichtet. Dieser habe sich nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf der Reisen wieder fast auf Vorkrisenniveau erholt; noch im Jahr 2024 rechnet UN Tourism mit einer vollständigen Erholung. Europa sei die meistbesuchte Region der Welt, berichtete Pololikashvili den Ausschussmitgliedern, und Deutschland wieder unter den Top Ten der beliebtesten Reiseziele weltweit. Er verwies in dem Zusammenhang auch auf die Bedeutung von Groß- und Megaevents wie der Fußball-EM in Deutschland und den Olympischen Spielen in Paris.
Doch trotz der positiven Zahlen sei die Branche nicht immun gegen Umbrüche: Inflation, hohe Ölpreise und Zinsraten wirkten sich negativ auf den Tourismus aus, so Pololikashvili. Die Menschen würden eher kürzere Reisen antreten und dabei insgesamt eher weniger Geld ausgeben. Auch die Weltlage, Kriege und Krisen und politische Herausforderung hätten Einfluss auf das Reisen. Doch Tourismus stehe für Respekt und Freundschaft, sagte der UN-Sekretär. Tourismus könne zwar nichts Schlimmes verhindern, aber er könne zur Verständigung beitragen. In diesem Jahr begehe man deshalb auch den Welttourismustag am 27. September zum Thema Frieden.
Man müsse den Tourismus auch in der Klimakrise weiter zum Teil der Lösung machen, indem nachhaltiges Reisen gefördert und weiter in Bildung und Ausbildung investiert werde. Der Tourismus sei ein großer Arbeit- und Chancengeber, in den man weiter investieren müsse; Deutschland übernehme dabei eine wichtige Rolle. Es sei jedoch nicht mehr so einfach, die Fördermittel aufzubringen, die es brauche, um den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen, so Pololikashvili.