Fachkräftemangel an Schulen und in Kindertagesstätten
Der Bundestag hat am Donnerstag, 17. Februar 2022, über die Bildungspolitik beraten. Grundlage der Debatte war ein Antrag der Fraktion Die Linke mit dem Titel „Bildung am Limit – Ausbildungsoffensive für mehr Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher“ (20/678), der im Anschluss an den federführenden Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung überwiesen wurde.
Antrag der Linksfraktion
Den Start einer Ausbildungsoffensive für mehr Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher fordert die Fraktion Die Linke. Der zunehmende Fachkräftemangel an Schulen und in Kindertagesstätten drohe „in einer Bildungs- und Betreuungskatastrophe zu münden“. Während die Kultusministerkonferenz von 13.380 fehlenden Lehrkräften bis 2030 ausgehe, spreche der Bildungswissenschaftler Klaus Klemm von einer Fachkräftelücke von 81.000 Lehrerinnen und Lehrern im Jahr 2030. Noch größer ist laut Fraktion der Mangel bei den Erzieherinnen und Erziehern. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung von August 2021 prognostiziere rund 230.000 fehlende Fachkräfte.
Die Bundesregierung wird unter anderem dazu aufgefordert, in Absprache mit den Bundesländern ein Programm zur Finanzierung zusätzlicher Lehramtsstudienplätze sowie ein Sonderprogramm für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern auf den Weg zu bringen. Außerdem fordern die Abgeordneten die Bundesregierung dazu auf, einen Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes auszuarbeiten, durch den „das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Bildung aufgehoben wird“. (des/eis/17.02.2022)