Parlament

Ausstellung zu „70 Jahre Deutscher Wetterdienst“ im Bundestag eröffnet

Ob im Fernsehen, im Radio oder per Smartphone: Die Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind für viele Menschen wichtiger Begleiter im Alltag. Auch Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz (SPD) ist da keine Ausnahme und verlässt sich beispielsweise beim Kofferpacken sehr stark auf die Wetterprognosen. Das erzählt die gebürtige Hamburgerin den Gästen aus dem In- und Ausland bei der Ausstellungseröffnung „70 Jahre zwischen Natur & Gesellschaft – Eine Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes“ am Mittwoch. 19. April 2023.

Wetterdaten als wertvolles Gut

Gerhard Adrian und Aydan Özoğuz halten zusammen zwei große vergilbte Blätter in den Händen

Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes, überreicht eine historische Wetterkarte des Seewetteramtes an Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz (SPD) (© DBT/Thomas Köhler/photothek)

Zwischen Informationstafeln zur Entwicklung und Aufgaben des DWD finden sich dort immer wieder Exponate wie ein Wetterballon, Satellit oder eine Wetterstation für Schiffe, die anschaulich zeigen, wie Vorhersagen überhaupt zustande kommen. Fast so alt wie die Bundesrepublik selbst sei die „ehrwürdige Institution“, die seit den 1950er Jahren Wetterdaten liefere, sagte Özoğuz. Im September 1952 wurde das „Gesetz zum Deutschen Wetterdienst“ verabschiedet. Bis heute sind die Aufgaben des Instituts mit Hauptsitz in Offenbach am Main gesetzlich verankert, an der Arbeitsweise und den technischen Möglichkeiten hat sich allerdings seit seiner Gründung einiges geändert.

So ist heutzutage beispielsweise die Vorhersage für die kommenden sieben Tage präziser als die 24-Stunde Prognose im Jahr 1970. Das liege vor allem daran, dass die Rechnungsleistung von Computern über die Jahrzehnte stark angestiegen sei. Für besonders datenintensive Simulationen verwendet der DWD sogenannte Supercomputer. Zwei der zehn leistungsstärksten Computer in Deutschland sind im Besitz des DWD, heißt es in der Ausstellung.

Flug- und Schiffsverkehr, Landwirtschaft, Bauindustrie: viele Wirtschaftszweige ebenso wie der Katastrophenschutz sind auf die Daten und Einschätzungen des DWD für ihre tägliche Arbeit angewiesen; auch das zeigt die Schau im Paul-Löbe-Haus. So darf beispielsweise in Deutschland ein Flugzeug nur starten, wenn die Pilotinnen und Piloten sich zuvor die meteorologischen Daten angeschaut haben. „Wetterdaten sind ein wertvolles Gut“, betonte auch Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) bei der Eröffnung. Seinem Ministerium ist der DWD unterstellt. Selbst für das Aufstellen von Baukränen oder der Installation einer Bohrinsel in der Nordsee werden Wetterdaten gebraucht, ebenso wie für langfristige Prognosen zum Klimawandel.

Ausstellung läuft bis 12. Mai

Der DWD zeigt in seiner im Bundestag präsentierten Ausstellung „70 Jahre zwischen Natur & Gesellschaft“ an sieben – analog und digital betriebenen – Stationen, wie der nationale Wetterdienst täglich im Leben der Menschen präsent ist. Die Ausstellung gibt Einblicke in das „Innenleben“ einer hoch digitalisierten Behörde und ihrer zentralen Bedeutung bei den Themen Wetter und Klima in Deutschland. 

Die  Ausstellung zeigt, wie der DWD die Bevölkerung vor gefährlichen Wetterereignissen warnt, wie er mit Bundeswehr, Katastrophenschutz und vielen Institutionen zusammenarbeitet und wie er über den Klimawandel informiert. Die vom 20. April 2023 bis 12. Mai 2023 gezeigte Ausstellung kann nach vorheriger Anmeldung montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr im Paul-Löbe-Haus des Bundestag besucht werden. (des/ste/20.04.2023)

Marginalspalte