Anträge zu Insekten als Zutat in Lebensmitteln überwiesen
Der Bundestag hat am Donnerstag, 16. März 2023, erstmals über zwei Anträge der AfD-Fraktion zum Thema Insekten in der Ernährung beraten. Die Vorlagen mit den Titeln „Verbraucherfreundliche und transparente Kennzeichnung von Insekten in Lebensmitteln“ (20/5997) und „Sofortige Aufklärung der Bevölkerungen über Gesundheitsrisiken beim Verzehr von Insekten“ (20/5998) wurden im Anschluss an die Debatte zur federführenden Beratung in den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft überwiesen.
Erster Antrag der AfD
In ihrem ersten Antrag (20/5997) setzt sich die AfD-Fraktion für eine einheitliche und transparente Kennzeichnung von Insekten in Lebensmitteln ein. Sie fordert die Bundesregierung unter anderem auf, „Insekten oder deren Derivate als Zutat auf der Vorderseite eines verpackten Lebensmittels in Form eines ,Front of Pack-Labelings'“ sichtbar zu machen.
Darüber hinaus soll es „eine Pflicht zur allgemeinen Kennzeichnung von Allergenen für verpackte Lebensmittel, die Insekten, Teile von Insekten oder deren Extrakte als Zutat enthalten“, geben. Hersteller sollen zudem Angaben zu „angewendeten Verfahren der Keimabtötung bei Insekten machen“, die als Zutat in Lebensmitteln Verwendung finden.
Zweiter Antrag der AfD
Die ihrem zweiten Antrag (20/5998) fordert die AfD-Fraktion die Aufklärung der Bevölkerung über Gesundheitsrisiken beim Verzehr von Insekten. Laut einer Entscheidung der EU-Kommission dürften zu Pulver verarbeitete Insekten als Bestandteil in diversen Lebensmitteln verwendet werden, heißt es in einem Antrag der Fraktion.
Mit der Hausgrille seien nun neben dem Gelben Mehlwurm, der Wanderheuschrecke und dem Getreideschimmelkäfer insgesamt vier Insekten als Lebensmittel in der EU zugelassen. Der Verzehr von Insekten berge einige Risiken. So können allergische Reaktionen auftreten oder verstärkt werden. Auch könnten Insekten während der Zucht von Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten befallen werden, was den Einsatz von Antibiotika erforderlich machen würde. Die Abgeordneten fordern eine bundesweite Informationskampagne zur Aufklärung über gesundheitliche Risiken und mögliche Schädigungen, die durch den Verzehr von Insekten oder Bestandteilen von Insekten entstehen könnten. (nki/hau/16.03.2023)