Besuch

Kreuzweg

Stephan Schenk

13. April 2016 bis 8. Januar 2017

aufgrund von Baumaßnahmen vom 4. bis zum 14. Oktober geschlossen

2016 jährt sich die Schlacht um Verdun zum hundertsten Mal. Die viele Monate dauernden Kämpfe zwischen deutschen und französischen Truppen wurden zum Symbol für die Sinnlosigkeit eines industrialisierten Krieges, der Hunderttausende in den Kampf schickte und unzählige Opfer forderte.Mit dem Ersten Weltkrieg beginnt auch die Tragik des in Kriegen und Konfrontationen gefangenen Europas, die erst mit dem Mauerfall beendet wird. Stephan Schenk wurde eingeladen, diesen historischen Bogen zu spannen und seine Serie „Kreuzweg“ im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages zu zeigen.
 

Schenk reiste 2011 und 2012 zu vierzehn Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges und brachte Aufnahmen aus Verdun, Skagerrak, Tsingtau und Tanga sowie aus zehn weiteren Orten mit, die der Abstraktheit von Geschichte einen konzentrierten Ausdruck verleihen.

Nichts ist von den unzähligen Toten zu sehen, nichts vom Leid und der Verzweiflung jener, die dort ihr Leben ließen. Der Künstler konfrontiert mit der Gleichgültigkeit der Natur, die Gras über Gräbern wachsen und Wasser über Schiffsfriedhöfen stehen lässt, so dass es uns überlassen bleibt, die Erinnerung wachzurufen.
 

Schenk betitelt die Serie mit dem biblischen Begriff des Kreuzweges, der auf Leid und Martyrium verweist. Zugleich interessiert den Künstler die Idee sich kreuzender Wege und die darin enthaltene Option, seinen Weg selbst zu wählen. Dies erscheint im Hinblick auf die schicksalhaften Kettenreaktionen, die zum Ersten Weltkrieg führten und von ihm ausgingen, als ein bemerkenswerter Gedanke.

Stephan Schenk
 

geboren 1962 in Stuttgart, lebt und arbeitet in Lüen im Kanton Graubünden, Schweiz

Öffnungszeiten

13. April 2016 bis 8. Januar 2017

Dienstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr

Mauer-Mahnmal im Deutschen Bundestag
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Schiffbauerdamm
10117 Berlin
Eingang an der Spree, gegenüber dem Reichstagsgebäude
 

Der Eintritt ist frei.

Telefon: 030 227 32027
E-Mail: kunst@bundestag.de
www.kunst-im-bundestag.de
www.mauer-mahnmal.de