Landstrich - Ein Film und seine Bilder
Juliane Ebner
Die Ausstellung wird im Verbindungsbüro des Deutschen Bundestages in Brüssel von Juni 2018 bis 25. November 2019 gezeigt.
Im Jahr 2015 beauftragte der Kunstbeirat des Deutschen Bundestages zum ersten Mal vier zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler mit Werken, die sich im weitesten Sinne mit Geschichte und Gegenwart des Parlaments auseinandersetzen sollten.
Die Berliner Künstlerin Juliane Ebner, die 2013 bereits im Mauer-Mahnmal mit der Ausstellung „Parallelverschiebung“ vorgestellt worden war, hat den Auftrag zum Anlass genommen, sich auf eine Spurensuche zu begeben, die im Reichstag von 1933 ihren Anfang nimmt: Der halbstündige, auf hunderten Zeichnungen basierende Kurzfilm „Landstrich“ erzählt vom Schicksal einer deutschen Familie zwischen Kriegsende und Mauerfall. Der Film ist wie alle Filme der Künstlerin biografisch inspiriert und nicht auf die offizielle Geschichtsschreibung, sondern auf die individuelle Erinnerung gerichtet. Er beginnt mit den Sätzen:
„Nach dem Krieg hatte meine Großmutter ein schlechtes Gewissen, weil sie noch lebte. Ihr Mann hatte ihr eine Pistole gegeben und gesagt, wenn der Russe käme, solle sie zuerst die Kinder und dann sich selbst erschießen, und das hatte sie nicht getan.“
Zeitgleich mit der Filmpremiere eröffnen wir eine Ausstellung mit den Bildern (Zeichnungen und Polyacrylarbeiten) zum Film.
Ausstellungsort
Verbindungsbüro des Deutschen Bundestages bei der Europäischen Union
Square de Meeûs 40
1000 Brüssel
Zugang nach vorheriger Anmeldung unter Telefon (von Deutschland aus): 0032 2 5044-385
Weitere Informationen
Tel.: (+)49 30-227-32027 oder
kunst@bundestag.de