Deutschsprachige Minderheiten in Lateinamerika
Berlin: (hib/AHE) Über deutschsprachige Minderheiten in Ländern Süd- und Mittelamerikas berichtet die Bundesregierung in der Antwort (19/28236) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/27061). Nach Schätzungen der jeweiligen Länder lebten zwei bis drei Millionen Deutschstämmige in Argentinien und etwa 6,1 Millionen Deutschstämmige in Brasilien, davon etwa eine Million Deutschsprachige, sowie 500.000 Deutschstämmige in Chile, 56.000 deutschsprachige Deutschstämmige in Paraguay und etwa 30.000 bis 40.000 Deutschstämmige in Uruguay.
Die Bundesregierung verweist darauf, dass in verschiedenen Ländern Lateinamerikas Bevölkerungsgruppen leben, die deutsche Vorfahren hätten und damit deutscher Abstammung seien und die Staatsangehörigkeit des jeweiligen lateinamerikanischen Landes besitzen. Einige von ihnen besäßen zudem die deutsche Staatsangehörigkeit. Viele dieser Deutschstämmigen seien gut in die jeweilige Gesellschaft des Landes integriert und pflegten gleichzeitig die deutsche Sprache und Kultur als einen wichtigen Teil ihrer Identität weiter. „Vor diesem Hintergrund kann eine verbindliche Feststellung einer von der Mehrheitsgesellschaft eindeutig abgrenzbaren ethnischen oder sprachlichen deutschen Minderheit in Lateinamerika nicht getroffen werden, zumal es in den Ländern Lateinamerikas keine förmliche staatliche Anerkennung einer solchen Minderheit gibt.“