Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma
Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Berliner Tiergarten (© DBT)
Am 2. August ist der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma.
Dazu schreibt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas auf ihrem offiziellen Instagram-Account @bundestagspraesidentin Folgendes:
Am heutigen 2. August gedenken wir der letzten 4.300 Sinti und Roma des NS-Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, die heute vor 79 Jahren im Jahr 1944 - trotz ihres erbitterten Widerstands - von der SS ermordet wurden. Das Europäische Parlament @europeanparliament hat im Jahr 2015 daher den heutigen Tag zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma erklärt, um so an alle im nationalsozialistisch-besetzten Europa ermordeten 500.000 Sinti und Roma zu erinnern.
Sinti und Roma werden auch noch heute diskriminiert und sind Opfer antiziganistischer Anfeindungen. Diesem Antiziganismus müssen wir alle entschieden entgegengetreten. Wir müssen uns für Toleranz, Vielfalt und eine Gesellschaft engagieren, in der die Würde aller Menschen tatsächlich unantastbar ist. Unser Grundgesetz ist dabei der Garant für ein respektvolles Miteinander.
Einen wichtigen und sichtbaren Beitrag leistet das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Berliner Tiergarten. Es steht in Sichtweite des Reichstagsgebäudes und besteht aus einem schwarzen, kreisrunden Wasserbecken mit einer versenkbaren Stele in Form eines Dreieckes. Diese Stele soll an die „Winkel“ erinnern, die Sinti und Roma im Konzentrationslager als Kennzeichnung tragen mussten. Auf dem Rand des Wasserbeckens ist das Gedicht „Auschwitz“ des Italieners Santino Spinelli, selbst Angehöriger der Roma, in Englisch, Deutsch und Romanes zu lesen: ,,Eingefallenes Gesicht, erloschene Augen, kalte Lippen, Stille, ein zerrissenes Herz, ohne Atem, ohne Worte, keine Tränen.„ Darüber hinaus informiert eine Chronologie des Völkermordes an den Sinti und Roma über deren Verfolgung während der Zeit des Nationalsozialismus.
Ich sehe die Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus als immerwährende Verpflichtung, ohne die das Zusammenleben in der Gegenwart nicht gelingen kann.
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