Neu angeschlossene Bahnstrecken in Sachsen-Anhalt seit 1994
Berlin: (hib/HAU) Seit 1994 sind für die Reaktivierung, den Neubau und den Ausbau von Schienenstrecken 293 Millionen Euro an Bundesfinanzhilfen gemäß dem GVFG-Bundesprogramm (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) nach Sachsen-Anhalt geflossen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (20/10258) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/10044) hervor.
Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG (DB AG) seien vier DB-Strecken in Sachsen-Anhalt mit einer Gesamtlänge von 158 Kilometern seit 1994 neu angeschlossen worden, heißt es in der Antwort. 1996 sei dies die Strecke von der Landesgrenze Niedersachsen bis Ilsenburg gewesen. 1998 sei der in Sachsen-Anhalt liegende Teil der Strecke Hannover - Berlin und 2003 die Strecke Gröbers - Leipzig Messe neu angeschlossen worden. 2015 sei die Hochgeschwindigkeitsstrecke VDE 8.2. von der Landesgrenze Thüringen bis Gröbers dazugekommen.
Aktuell sind den Angaben zufolge 63 Prozent der Streckenkilometer in Sachsen-Anhalt elektrifiziert. Nach Angaben der DB InfraGO AG seien die Elektrifizierungsmaßnahmen der Elektrischen Güterbahn (EGB) Oebisfelde - Glindenberg (geplante Inbetriebnahme 2029) und Borstel - Niedergörne (geplante Inbetriebnahme 2030) in Planung, heißt es. Damit werde die Elektrifizierungsquote bis 2030 auf etwa 66 Prozent der Streckenkilometer im Netz der DB in Sachsen-Anhalt steigen.
Durch geplante Elektrifizierungsmaßnahmen und Neubaustrecken werde sich der Elektrifizierungsgrad in Sachsen-Anhalt perspektivisch weiter erhöhen. Die Maßnahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (Kurve Großkorbetha, Leipzig-Pegau-Zeitz-Gera) und die Elektrifizierung Oebisfelde - Gardelegen - (Stendal) - Grenze zu Brandenburg seien derzeit in Planung, heißt es in der Antwort.
Für die Umsetzung des Bedarfsplans Schiene in Sachsen-Anhalt sind laut Bundesregierung für die Jahre 2024 bis 2027 folgende Mittel geplant: 2024: 62 Millionen Euro, 2025: 31 Millionen Euro, 2026: 32 Millionen Euro und 2027: 30 Millionen Euro.
Im Rahmen des GVFG seien derzeit sind keine Mittel für Bahnstrecken in Thüringen beantragt worden, heißt es weiter.