Registrierte Vorfälle von „Hassgewalt gegen LSBTIQ*“
Berlin: (hib/STO) Die Zahl registrierter Vorfälle von „Hassgewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen (LSBTIQ*)“ ist im vergangenen Jahr laut Bundesregierung weiter gestiegen. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/8944) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (20/8641) schreibt, wurden im Unterthemenfeld „sexuelle Orientierung“ 1.005 Straftaten erfasst, davon 227 Gewaltdelikte, und im Unterthemenfeld „geschlechtliche Diversität“ 417 Straftaten, darunter 82 Gewaltdelikte.
Dabei handele es sich nur um diejenigen Taten, die auch angezeigt und entsprechend registriert werden, führt die Bundesregierung weiter aus. Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die größte Studie zu den Alltags- und Diskriminierungserfahrungen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen sei der im Mai 2020 von der EU-Grundrechteagentur veröffentlichte LGBTI-Survey, an dem sich mehr als 16.000 Menschen aus Deutschland beteiligt hätten. Laut dieser Studie sind nur 13 Prozent der Befragten zur Polizei gegangen, um einen physischen Angriff oder sexualisierte Gewalt anzuzeigen, wie es in der Vorlage weiter heißt.
Danach vermeiden zudem viele Betroffene aus Angst, dass ihnen etwas passieren könnte, im Alltag offen aufzutreten. Laut der Studie der EU-Grundrechteagentur hat jeder vierte Befragte aus Deutschland der Antwort zufolge angegeben, bestimmte Orte und Plätze aus Angst vor Gewalterfahrungen zu meiden. Fast jeder Zweite unterlasse es, „mit dem Partner/der Partnerin Händchen zu halten“.