Union fordert Reform der Physiotherapieausbildung
Berlin: (hib/PK) Die Unionsfraktion fordert eine Reform und Weiterentwicklung der Physiotherapieausbildung. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, einer zunehmenden Multimorbidität und komplexer werdenden Versorgungsstrukturen sei eine Ausbildungsreform in den Gesundheitsfachberufen dringend geboten, heißt es in einem Antrag (20/8530) der Fraktion.
Eine Ausbildungsreform müsse die Möglichkeiten einer Teilakademisierung im Blick haben und die Kompetenzen der Berufsbilder in der Physiotherapie erweitern. Es gelte dabei, auf die guten bestehenden Strukturen in der Ausbildung zurückzugreifen. Es brauche somit eine Evolution und keine grundlegende Revolution des Systems.
Nach Ansicht der Abgeordneten sollte eine Reform den Zugang zu einer berufsfachschulischen Ausbildung zum medizinischen Bademeister und Masseur ermöglichen wie auch einen berufsfachschulischen und einen hochschulischen Zugang zum originären Beruf des Physiotherapeuten. Die Reform müsse den Fokus auf einen hohen Praxisanteil legen und dürfe nicht zu einer Vollakademisierung führen;
Zu berücksichtigen seien die Berufsbildungsmöglichkeiten blinder, sehbehinderter oder hörgeschädigter Menschen, um diesen weiter eine wichtige Teilhabe im Berufsbild der Physiotherapie zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit den Ländern sollte eine Teilakademisierung mit einer Quote von mindestens 10-20 Prozent Akademisierung des Berufsstandes Physiotherapeut umgesetzt und in primärqualifzierende Studiengänge überführt werden.