Medizinische Hilfe für die Ukraine und Flüchtlinge
Berlin: (hib/PK) Die Bundesregierung will den Menschen in der Ukraine sowie Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet, die nach Deutschland kommen, umfangreiche medizinische Hilfe anbieten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläuterte die Planungen am Donnerstag in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des Bundestages.
Lauterbach sagte, er sei bestürzt über die Vorgänge in der Ukraine. Es sei in dieser Kriegslage wichtig, zusammenzuhalten und von parteipolitischen Manövern Abstand zu nehmen. Der Minister verwies auf die Krisenstäbe, die im Auswärtigen Amt, auf Ebene der EU-Kommission und der G7 eingerichtet worden seien und die Hilfe koordinierten.
Die Planungen sehen vor, medizinische Bedarfsgüter in die Ukraine zu bringen. Dort sei medizinisches Material knapp. Es gehe etwa um Verbandsmittel, Arzneimittel, Injektionsmittel oder konkret Schmerzmittel. Um die Versorgung zu organisieren, sei Deutschland im stetigen Kontakt mit ukrainischen Stellen.
Lauterbach sagte, derzeit könnten beispielsweise viele Diabetiker in der Ukraine nicht mit Insulin versorgt werden. Das größte Insulin-Lager sei im Krieg offensichtlich gezielt zerstört worden.
Medizinische Hilfe werde auch für Flüchtlinge aus der Ukraine organisiert. So werde ein allgemeines Impfangebot vorbereitet, das nicht nur die Impfung gegen Corona umfasse. Die Covid-Impfquote in der Ukraine sei niedrig, die Sterblichkeit hoch, sagte der Minister weiter. Die nach Deutschland kommenden Flüchtlinge hätten teilweise erhebliche Risikofaktoren und seien besonders gefährdet.
Zudem werde die Versorgung von Versehrten und Verletzten und anderen Patienten aus der Ukraine in Krankenhäusern vorbereitet. Lauterbach sagte, es sei mit einer großen Zahl an Flüchtlingen zu rechnen. Er versicherte, die Flüchtlinge seien nicht nur willkommen, sondern würden auch angemessen medizinisch versorgt.