Suche nach dem Ursprung des Coronavirus SARS-Cov-2
Berlin: (hib/PK) Der Wissenschaftler Günter Theißen beklagt schwere Versäumnisse auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus Sars-Cov-2. Die führenden Virologen seien damals von einem natürlichen Ursprung des Virus ausgegangen, ohne dafür überzeugende Belege zu haben. Die Politik habe sich nur an diesen Experten orientiert und sei damit schlecht beraten gewesen, sagte Theißen der Wochenzeitung „Das Parlament“.
Mit Blick auf Berichte, wonach der Bundesnachrichtendienst (BND) offenbar schon 2020 von einem Laborunfall in China ausging, sagte Theißen: „Wenn ich heute höre, dass es das Bundeskanzleramt schon früh 2020 hätte besser wissen können, dann ärgere ich mich, dass die einseitige Diskussion so lange laufen gelassen wurde. Die Konsequenz hätte sein müssen, dass der Ursprung des Virus nach wissenschaftlichen Kriterien ergebnisoffen untersucht wird. Das ist bis heute nicht passiert.“
Der Biologe von der Universität Jena erinnerte daran, dass es schon früh eine kontroverse Diskussion über den Ursprung des Virus gegeben hat. „Und dann so zu tun, als wäre nichts, ist skandalös.“ Es gebe bis heute keinen endgültigen Beweis, woher das Virus kommt. „Aber über Jahre so zu tun, als wäre alles geklärt und Kritiker aus der Forschung als Querdenker oder Schwurbler abzutun, ist inakzeptabel“, kritisierte der Forscher, der ein Buch über das Virus geschrieben hat.
Theißen forderte überdies eine systematische Aufarbeitung der Corona-Pandemie und verwies auf die USA als Vorbild. Es gebe eine große Frustration in der Bevölkerung, dass Dinge unter den Teppich gekehrt werden könnten. In den USA habe es eine gute Corona-Aufarbeitung gegeben mit öffentlichen Experten-Anhörungen, das würde er sich auch für Deutschland wünschen.
Das komplette Interview im Wortlaut: https://www.das-parlament.de/inland/gesundheit/die-menschen-wollen-wissen-wie-diese-pandemie-entstanden-ist