04.12.2024 Sport — Ausschuss — hib 844/2024

DFB und UEFA ziehen durchweg positives Fazit zur EURO 2024

Berlin: (hib/HAU) Ein durchweg positives Fazit zur Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer haben die zu einer öffentlichen Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch geladenen Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und des Europäischen Fußballverbandes (UEFA) gezogen. Von einem erheblichen Imagegewinn sprach DFB-Präsident Bernd Neuendorf. „So wie sich Deutschland rund um das Turnier präsentiert hat, ist das eine Werbekampagne, die kein Land dieser Erde bezahlen kann“, sagte er.

Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale gegen den späteren Titelträger Spanien sei das Turnier auch sportlich als Erfolg zu bewerten, befand Neuendorf. Nationaltrainer Julian Nagelsmann und seinem Team sei es gelungen, eine verschworene Einheit auf den Platz zu bringen, die die Menschen mitgerissen und begeistert habe.

Einen großen Benefit habe das Turnier auch für die Basis im Breitensport gebracht. „Der Zulauf in die Fußballvereine ist gigantisch“, sagte der DFB-Präsident. Die Zahl der Erstanmeldungen in einem Fußballverein im Anschluss an die EURO 2024 sei bei Jungen und Mädchen so hoch wie noch nie gewesen. „Die Art und Weise, wie das Turnier durchgeführt worden ist und wie die Mannschaft aufgetreten ist, hat offenbar viele motiviert, selber die Fußballschuhe zu schnüren und einem Verein beizutreten“, sagte Neuendorf.

Großes Lob für die Gastgeberstädte und die deutschen Organisatoren kam auch von UEFA-Turnierdirektor Martin Kallen. Die Zusammenarbeit sei hervorragend gewesen, befand er. „Die EURO, die 2024 in Deutschland organisiert wurde, ist die beste bis zum heutigen Tag“, sagte der UEFA-Vertreter. Deutschland habe gezeigt, dass es bei der Organisation die Nummer eins ist.

Auch Markus Stenger, der ehemalige Geschäftsführer der UEFA EURO 2024 GmbH, sieht das Turnier aus organisatorischer Sicht als sehr erfolgreich an. „Alle Erwartungen, die wir schon bei der Bewerbung gegenüber der UEFA hinterlegt haben, wurden erfüllt, wenn nicht in Teilen sogar übertroffen“, lautete seine Einschätzung. Die „bunten Bilder“, die im Rahmen der EURO aus Deutschland hinausgingen, seien nicht hoch genug zu bewerten, „gerade angesichts der geopolitischen Lage, in der wir das Turnier ausgetragen haben“.

Martin Endemann, Sprecher der Fanorganisation Football Supporters Europe (FSE), sprach von einem fanfreundlichen Turnier. Erstmals bei einem solchen Turnier seien die Fanorganisationen aus den teilnehmenden Ländern von Anfang an eingebunden gewesen.

Professor Pamela Wicker von der Universität Bielefeld stellte die Ergebnisse ihrer Evaluationsstudie zur UEFA EURO 2024 vor. Ihre Kernaussage war: „Die UEFA EURO 2024 war ein gesellschaftlicher Erfolg für Deutschland.“ Viele Menschen aus dem In- und Ausland, zum Teil mehr als prognostiziert, hätten an eventbezogenen Aktivitäten teilgenommen. Deutschland sei von Fans aus dem In- und Ausland als guter Gastgeber empfunden worden. Auch seien zentrale gesellschaftliche Werte wie Zusammenhalt, Teilhabe, Respekt, Vielfalt und Inklusion von nationalen und internationalen Fans wahrgenommen und unmittelbar mit dem Event in Zusammenhang gebracht worden.

Nach Aussage von Wicker haben auch die ökologischen Maßnahmen zur CO2-Reduktion bei der EURO 2024 gegriffen. Die Pro-Kopf-Emissionen seien geringer gewesen, als vor dem Event prognostiziert. Zudem hätten die Maßnahmen zur Reduzierung des individuellen CO2-Fußabdrucks wie beispielsweise die Förderung klimafreundlicher Mobilität gewirkt und seien vor allem von Fans aus dem Ausland positiv bewertet worden.

Schlussendlich sei das Turnier für Deutschland auch wirtschaftlich erfolgreich gewesen. Der Economic Impact übersteige die öffentlichen Ausgaben von rund 333 Millionen Euro um ein Vielfaches. Folglich sei ein positiver wirtschaftlicher Nutzen durch das Event entstanden, sagte Wicker.