20.09.2024 Arbeit und Soziales — Antwort — hib 608/2024

Einsatz Künstlicher Intelligenz in Jobcentern

Berlin: (hib/STO) Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Jobcentern ist ein Aspekt der Antwort der Bundesregierung (20/12831) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/12516). Danach unterstützt die Bundesregierung den Einsatz von KI zur Optimierung von Prozessen in der Arbeits- und Sozialverwaltung. Als Reaktion auf den demografischen Wandel sei der Einsatz von KI zur Entlastung der Mitarbeiter von Routinetätigkeiten in den Jobcentern ein wesentlicher Hebel. Um drohenden Personalengpässen in den kommenden Jahren zu begegnen, würden in der Bundesagentur für Arbeit schon heute Automatisierungspotenziale identifiziert und durch KI-gestützte Prozesse genutzt.

„Im Projekt ,Adest' werden mittels eines algorithmischen Entscheidungssystems (KI) Daten aus Stellenangeboten in unstrukturierten Datei-Formaten (E-Mail, PDF, etc.) extrahiert und automatisiert als Vorschlag eines entsprechenden Stellenangebots in das IT-Verfahren VerBIS überführt“, heißt es inbn der Antwort weiter. Die Mitarbeiter erhielten ein vorausgefülltes Stellenangebot, welches bereits alle wesentlichen Attribute enthalte, und könnren sich dadurch auf die inhaltliche Gestaltung des Stellenangebotes konzentrieren. Sie müssten keine Kopier- und Übertragungsarbeiten des Freitextes in das Vermittlungssystem VerBIS mehr übernehmen.

Ein weiterer Einsatz von „Machine Learning“ erfolgt den Angaben zufolge in der Antragstrecke zum Einstiegsgeld nach Paragraf 16b des Zweiten Buchs Sozialgesetzbuch (SGB II) über das Portal „www.Jobcenter.Digital“. Mittels KI werden danach aus online eingereichten Arbeitsverträgen Inhalte extrahiert und eine Dokumentenklassifikation vorgenommen. Die Mitarbeiter bekämen eine Vor-Selektierung der Dokumente und Extraktion der wesentlichen Inhalte, sodass eine detaillierte Sichtung aller eingereichten Dokumente nicht mehr nötig sei.

Zudem befindet sich laut Bundesregierung „ein Voice-Bot in Erprobung, der die Mitarbeiter in den Service-Centern entlasten könnte, indem einige telefonische Anliegen der Bürgerinnen und Bürger direkt durch den Voice-Bot gelöst werden können“. Bürger könnten auf diese Weise aktiv den Hinweis bekommen, inwieweit sie ihr Anliegen bereits eigenständig über das Portal „www.Jobcenter.Digital“ lösen können.