Gender Pay Gap im Osten geringer
Berlin: (hib/CHE) Nach wie vor ist der unbereinigte Gender Pay Gap, also das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, in Ostdeutschland deutlich kleiner als in Westdeutschland: In Ostdeutschland lag er im Jahr 2023 bei sieben Prozent, in Westdeutschland bei 19 Prozent (2006: Ostdeutschland: sechs Prozent, Westdeutschland: 24 Prozent). Diese Zahlen nennt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/11157) auf eine Kleine Anfrage (20/10821) der Gruppe Die Linke, die nach dem Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland gefragt hatte.
Nach Angaben der Regierung führt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung als mögliche Erklärung für die geringeren Gender Pay Gaps in Ostdeutschland die Geschlechterrollen in den neuen Bundesländern an. Diese würden dazu führen, dass sich auch die Beschäftigungsstrukturen von Männern und Frauen im Osten weniger stark voneinander unterscheiden als im Westen, so die Autoren der Studie. „Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Männer in Ostdeutschland deutlich weniger Entgelt erhalten als Männer in Westdeutschland. Der Verdienstabstand zwischen ost- und westdeutschen Frauen ist dagegen viel geringer, was ebenfalls ein Grund für die Unterschiede beim regionalen Gender Pay Gap ist“, heißt es dazu in der Antwort weiter.