Jemima aus Namibia möchte ihre eigene NGO gründen
Jemima aus Namibia möchte eines Tages ihre eigene Nichtregierungsorganisation gründen, um die Lücken zwischen der Zivilgesellschaft und der Regierung zu schließen.
Jemima ist 25 Jahre alt, studierte in Südafrika „Governance und politische Transformation“ und hat an dem Sonderprogramm des Internationalen Parlaments-Stipendiums Afrikanische Staaten südlich der Sahara im Programmjahr 2023 teilgenommen. Dieses Programm fand zum ersten Mal, nach zwei Onlinejahrgängen, in Berlin statt.
Welche Beziehung haben Sie zu Deutschland? Warum haben Sie die deutsche Sprache gelernt?
Meine Beziehung zu Deutschland basiert auf Bildung, da ich eine deutsche Schule besuchte und die Sprache lernen musste. In der 10. Klasse ging ich für zwei Monate zu einem kulturellen Austausch nach Deutschland, wo ich große sprachliche Fortschritte gemacht habe und mehr über die Kultur außerhalb Namibias lernte.
Inwiefern engagieren Sie sich in Ihrer Heimat sozial oder zivilgesellschaftlich?
Ich habe mich oft dem Online-Aktivismus angeschlossen und mich über das Geschehen zu Hause auf dem Laufenden gehalten. Während des Studiums in Südafrika konnte ich mich wenig vor Ort in Namibia engagieren, dies hat mehr im Onlineformat stattgefunden. Seit ich wieder in Namibia bin, möchte ich mich wirklich gerne persönlich zivilgesellschaftlich engagieren und eine aktivere Rolle in der Beziehung zwischen Zivilgesellschaft und Regierung spielen. Da dies sehr wichtig für gute Regierungsführung und erfolgreiche Demokratie ist.
Warum haben Sie sich für das IPS-Programm beworben?
Mein Interesse an internationalen Beziehungen, Governance, sozialer Verantwortung und Zivilgesellschaft hat mich zu einer Bewerbung für ein Parlamentsstipendium veranlasst. Das IPS hat mich den Themen näher gebracht und mir neue Einblicke und Perspektiven dazu eröffnet.
Was hat Sie im Programm am meisten überrascht oder beeindruckt?
Am meisten hat mich während des IPS-Programmes überrascht, wie engagiert und offen das Parlament gegenüber der Öffentlichkeit ist. Die Parlamentarier erschienen mir bodenständig und ihre Bereitschaft zum Gedankenaustausch mit uns IPS-Stipendiaten hat mich beeindruckt. Auch die Menge an Informationen, die wir bekamen und die gute Auswahl der Vortragenden fand ich sehr bemerkenswert.
Welche Vorstellungen haben Sie von Ihrer beruflichen Zukunft?
In der Zukunft möchte ich gerne in der Politikgestaltung oder im Projektmanagement arbeiten. Da Namibia ein so rohstoffreiches Land ist und es viel Bergbau gibt, interessiert mich insbesondere die Umweltpolitik, also unter welchen Bedingungen die Rohstoffe abgebaut werden. Um die Lücken zwischen der Zivilgesellschaft und unserer Regierung zu schließen, könnte ich mir vorstellen, eines Tages eine eigene Nichtregierungsorganisation zu gründen.