Internationales

Alexi aus Südafrika: „Einzigartige Möglichkeit, etwas über Politik und Demokratie zu lernen“

Eine Frau steht lächelnd auf einer Brücke mit den Parlamentsgebäuden im Hintergrund.

Alexi aus Südafrika, Teilnehmerin des IPS Afrika 2024 (© privat)

Welche Beziehung haben Sie zu Deutschland? Warum haben Sie Deutsch gelernt? 

Da ich halb Südafrikanerin und halb Schweizerin bin, bin ich in einem multinationalen Haushalt aufgewachsen. Ich habe die Deutsche Internationale Schule in Kapstadt besucht, durch die ich an die Sprache und Kultur herangeführt wurde. 

Inwiefern sind Sie in Ihrem Heimatland sozial oder zivilgesellschaftlich engagiert? 

Ich wuchs in einem Haushalt auf, in dem beide Elternteile während des Anti-Apartheid-Kampfes in Südafrika sozial und politisch aktiv waren. Da ich in diesem Umfeld aufwuchs, wurde ich von klein auf über Gleichberechtigung und Gerechtigkeit aufgeklärt und ermutigt, mich aktiv an unserer neuen Demokratie zu beteiligen. Im Alter von 15 Jahren begann ich, ehrenamtlich für Justice Desk Africa, eine Menschenrechts-NGO, zu arbeiten. Innerhalb eines Jahres wurde ich ein Teil des Kernteams der genannten NGO und habe das Gemeindeentwicklungsprojekt, genannt „Umoya-Projekt“, betreut. Dieses Projekt kümmert sich um Männer und Frauen mit Behinderungen, die vom Staat und den Familienfürsorgesystemen vernachlässigt werden. Im Jahr 2020 wurde ich Koordinatorin dieses Projekts. Gleichzeitig war ich ehrenamtlich für zahlreiche andere Organisationen tätig, die sich mit Themen wie der Entwicklung von Kindern, geschlechtsspezifischer Gewalt und ungleicher Ernährung in den unterversorgten Gemeinden Südafrikas befassten. Während dieser Zeit habe ich mein Studium der Politikwissenschaft und sozialen Entwicklung an der Universität Kapstadt fortgesetzt, um mich weiter für die Gleichberechtigung in Südafrika einsetzen zu können. 

Warum haben Sie sich für das IPS-Programm beworben? 

Als ich von dem IPS-Programm erfahren habe, war ich von dieser Chance begeistert. Die Möglichkeit, sich in Deutschland mit anderen gleichgesinnten Jugendlichen aus Afrika zu engagieren und etwas über Politik und Demokratie zu lernen, ist eine unglaublich einzigartige Gelegenheit. Ich war begeistert davon, meine Deutschkenntnisse mit meiner Leidenschaft für Politik und Demokratie zu verbinden und auszubauen. 

Was hat Sie an dem Programm am meisten überrascht oder beeindruckt? Was war Ihr absolutes Highlight

Ich war sehr überrascht davon, wie wir im Bundestag aufgenommen und integriert wurden. Wir hatten die unglaubliche Gelegenheit, mit so vielen Abgeordneten und Mitarbeitern in Kontakt zu kommen und in einen kritischen Dialog zu treten, in dem wir unsere Erfahrungen und Ideen teilen konnten.

Wie sehen Sie Ihre eigene Entwicklung im Rahmen des vierwöchigen IPS-Programms? 

Ich war sehr überrascht, wie sehr sich das Programm auf mich persönlich und beruflich ausgewirkt hat. Meine Selbständigkeit und mein Selbstvertrauen sind stark gewachsen sowie auch meine Deutschkenntnisse. Außerdem hat sich mein Wissen über die politischen und demokratischen Situationen und Geschehnisse nicht nur in Deutschland, sondern auch in Kenia, Uganda, Namibia und Südafrika erheblich erweitert. 

Welche Vorstellungen haben Sie von Ihrer beruflichen Zukunft? 

Ich bereite mich darauf vor, meinen Master in globalen Entwicklungsstudien in Europa zu machen und spezialisiere mich auf Konfliktlösung, Gerechtigkeit und Transformation. Mein besonderes Interesse gilt Entwicklungsländern wie Südafrika und anderen Ländern des Südens. Ich hoffe, dass ich auf diese Weise weiterhin zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen kann. Ich hoffe, in verschiedenen Kontexten auf lokaler und internationaler Ebene arbeiten zu können und meinen multikulturellen und mehrsprachigen Hintergrund zu nutzen, um in verschiedenen Bereichen tätig zu werden. 

Was raten Sie Personen, die sich für eine Teilnahme am IPS-Programm bewerben möchten? 

Ich hätte mich fast nicht beworben, da ich nicht davon ausgegangen bin, angenommen zu werden. Wenn Sie wirklich etwas lernen und unsere Welt verbessern möchten, kann ich nur sagen: Bewerben Sie sich!

Marginalspalte