Debatte zur EU-Verordnung „Künstliche Intelligenz“
Die Fraktion Die Linke hat einen Antrag mit dem Titel „Künstliche Intelligenz nachhaltig und sozial gerecht regulieren“ eingebracht (20/7419). Die Vorlage wurde am Donnerstag, 6. Juli 2023, erstmals im Bundestag beraten. Darin wird eine Stellungnahme gegenüber der Bundesregierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes zu dem „Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung harmonisierter Vorschriften für Künstliche Intelligenz (Gesetz über Künstliche Intelligenz) und zur Änderung bestimmter Rechtsakte der Union, KOM(2021) 206 final“ verlangt. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den federführenden Ausschuss für Digitales überwiesen.
Antrag der Linken
Die Linksfraktion fordert in ihrem Antrag, dass sich die Bundesregierung im Trilog-Verfahren zum Verordnungsvorschlag des Europäischen Parlaments und des Rates zur Regulierung Künstlicher Intelligenz (KI) dafür einsetzt, dass Hochrisiko-Systeme von einer Aufsichtsbehörde vor Inverkehrbringung auf Konformität mit der Verordnung geprüft werden. Dafür solle die Regierung mindestens eine nationale Aufsichtsbehörde benennen und diese mit entsprechenden Haushaltsmitteln ausstatten, sodass sie dieser Aufgabe nachkommen könne, schreibt die Fraktion. Außerdem möchten die Abgeordneten erreichen, dass Foundation Modelle und Mehrzweck-KI-Systeme Hochrisiko-Systemen gleichgestellt werden. Außerdem solle es „keine Unterschiede in der Risikobewertung der verschiedenen Anwendungen innerhalb der Kategorie Hochrisiko“ geben.
Weiter gefordert wird eine Kennzeichnungspflicht beim Einsatz und der Nutzung von KI-Systemen für die Generierung von Inhalten, „die öffentlich zugänglich gemacht werden oder nicht rein privater Natur“ sind. Zudem sollten alle im Geschäftsbereich der Bundesregierung befindlichen KI-Systeme „zeitnah nach einem standardisierten Risikoklassenmodell durch dafür speziell qualifizierte Personen“ bewertet und in einem öffentlich zugänglichen KI-Register erfasst werden, schreibt die Fraktion. (lbr/hau/06.07.2023)