21.06.2024 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Unterrichtung — hib 434/2024

Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation

Berlin: (hib/CHA) Die Bundesregierung hat dem Bundestag das Expertengutachten zu „Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2024“ als Unterrichtung (20/11500) vorgelegt. Die verantwortliche Expertenkommission betont darin die Bedeutung technologischer und sozialer Innovationen, um Deutschland klimaneutraler, nachhaltiger, digitaler und widerstandsfähiger zu machen. Trotz geopolitischer Spannungen wie dem Krieg in der Ukraine oder im Gazastreifen und wirtschaftlicher Krisen dürfe die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft nicht vernachlässigt werden.

Aufgrund globaler Bedrohungen spricht sich die Expertenkommission auch dafür aus, die strikte Trennung zwischen militärischer und ziviler Forschung und Entwicklung aufzulösen. So könnten Übertragungseffekte zu „Leistungs- und Effizienzsteigerungen sowohl im militärischen als auch im zivilen Sektor beitragen“.

Die Expertenkommission wirbt außerdem dafür, Kompetenzen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) auszubauen, die Grundlagenforschung zu stärken und die Dateninfrastruktur in Deutschland zu verbessern. Andernfalls drohe Deutschland in eine Abhängigkeit von China und den USA zu geraten, die derzeit führend bei Innovationen im Bereich KI sind. Um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit als Wissenschafts- und Innovationsstandort auch zukünftig zu erhalten, brauche es leistungsfähige Fachkräfte, die zukünftig vermehrt aus dem Ausland angeworben werden müssten.

Weiteren Handlungsbedarf sehen die Experten in ihrem Gutachten bei der Verfügbarkeit von Daten. So fordern sie, dass der Zugang zu öffentlichen Daten sowie die Zusammenführung von öffentlich finanzierten Daten verbessert werden müsse, um Innovationen in Forschung und Entwicklung zu ermöglichen. Besonders unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Bundesländern, etwa durch die uneinheitliche Auslegung der Datenschutzgrundverordnung, sollten harmonisiert werden.

Das Gutachten wird seit 2008 jährlich durch eine unabhängige Gruppe renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfasst und anschließend dem Parlament vorgelegt.

Marginalspalte