21.06.2024 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Unterrichtung — hib 434/2024

Bundesbericht Forschung und Innovation 2024

Berlin: (hib/CHA) Staat, Hochschulen und die Wirtschaft haben im Jahr 2022 rund 121,4 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert. Das entspricht 3,13 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), wie aus dem „Bundesbericht Forschung und Innovation 2024“ hervorgeht, den die Bundesregierung als Unterrichtung (20/11560) vorgelegt hat. Der Bericht steht in der kommenden Woche auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2025 auf 3,5 Prozent des BIP zu steigern. Bereits 2022 überstiegen die deutschen FuE-Ausgaben „deutlich den EU- und den OECD-Durchschnitt sowie die FuE-Quote Chinas“, heißt es in dem Bericht. Mehr Geld für Forschung und Entwicklung investierten Länder wie Schweden, Österreich, Israel oder die USA.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts waren im Jahr 2022 785.000 Personen im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. Obwohl der Anteil der in dem Sektor beschäftigten Frauen weiter ansteigt, bleiben sie mit lediglich 28 Prozent der Beschäftigten weiterhin unterrepräsentiert. Deutliche Unterschiede zeigen sich je nach Arbeitsbereich: Während der Frauenanteil bei den Beschäftigten an den Hochschulen bei 45 Prozent liegt, sind im Wirtschaftssektor nur 19 Prozent des FuE-Personals weiblich.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, wolle die Bundesregierung ihre Forschungs- und Innovationspolitik „digital, offen, agil“ gestalten, um Krisen wie den Klimawandel oder Pandemien bewältigen zu können. Dafür solle die Digitalisierung vorangetrieben und der existierende Rechts- und Regulierungsrahmen gegebenenfalls für neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) angepasst werden. Außerdem wolle die Bundesregierung die strikte Trennung zwischen ziviler und militärischer Forschung in Deutschland hinterfragen, um „mehr Synergien zu heben“. Zudem plane die Bundesregierung verstärkt Investitionen in die Erforschung und Entwicklung von KI oder Schlüsseltechnologien wie Quantentechnologien, Mikroelektronik und Robotik sowie in die IT- und Cybersicherheit.

Der Bundesbericht Forschung und Innovation, der auf einen Beschluss des Bundestages vom 22. Juni 2006 zurückgeht, informiert alle zwei Jahre umfassend über die Forschungs- und Innovationspolitik von Bund und Ländern.

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