Parlament

Schäuble: Norbert Blüm war eine markante Stimme in der deutschen Politik

Porträtufnahme eines Mannes mit einer Brille

Norbert Blüm (picture alliance/Sven Simon)

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble hat den am Donnerstag, 23. April 2020, im Alter von 84 Jahren verstorbenen früheren Bundesminister und Bundestagsabgeordneten Dr. Norbert Blüm als eine „große Politikerpersönlichkeit unseres Landes“ gewürdigt. In einer Kondolenz an Blüms Witwe schrieb der Bundestagspräsident: „Uns verband eine über die gemeinsame Zeit in den Regierungen von Helmut Kohl weit hinausgehende vertrauensvolle Zusammenarbeit. In all den Jahren habe ich ihn als überzeugten Christdemokraten erlebt, der tief in der katholischen Soziallehre verwurzelt war, und ich habe seine Überzeugungskraft und Lust an der streitbaren Debatte sehr geschätzt. Spürbar war dabei stets, wie sehr ihn seine familiäre Prägung und die feste Verankerung im Glauben in allem, was er politisch durchsetzen konnte, geleitet hat – daraus speiste sich das Vertrauen in seine Arbeit, sein hohes Ansehen und auch seine Popularität in der Bevölkerung.“

„Bemerkenswerte Weitsicht bewiesen“

Als Arbeits- und Sozialminister habe Blüm bemerkenswerte Weitsicht bewiesen, indem er früher als andere die gesellschaftspolitische Bedeutung des demografischen Faktors erkannt und entsprechend gehandelt habe. Schäuble erinnert daran, dass die Einführung der Pflegeversicherung auf Norbert Blüm zurückgehe.

„Seine markante Stimme wird in der deutschen Politik noch lange Nachhall finden. Mir, wie allen, die ihn erlebt haben, werden vor allem seine Menschlichkeit und sein unverwechselbarer Humor unvergessen bleiben. Er hat sich um unser Land verdient gemacht. Der Deutsche Bundestag wird ihm ein ehrendes Andenken wahren“, schrieb der Bundestagspräsident weiter. Norbert Blüm gehörte dem Deutschen Bundestag von 1972 bis 1981 und von 1983 bis 2002 an. Von 1982 bis 1998 war der CDU-Politiker Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. (24.04.2020)

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