Parlament

Kinderfilm des Bundestages feiert Weltpremiere

Der neue Kinderfilm des Deutschen Bundestages hat am Mittwoch, 14. Juni 2017, seine Weltpremiere in Erfurt gefeiert. Beim Kinderfilmfestival „Goldener Spatz“ sahen circa 500 Zuschauer den Film Applaus für Felix“ des Regisseurs Matthias Eder. Der 30-minütigen Streifen erklärt die Arbeit des Bundestages aus Kinderperspektive.

Gerade noch im Schulunterricht, plötzlich in der Limousine auf dem Weg zum Deutschen Bundestag: Das ist die Erfahrung des 12-jährigen Felix, gespielt von Jungschauspieler Maximilian Ehrenreich. In „Applaus für Felix“ erlebt der Schüler einen Tag als Abgeordneter Dr. Felix Brömme und lernt dabei das deutsche Parlament und die Grundlagen der Demokratie kennen.

Voller Terminplan

„Das ist mein Büro?! Wie cool!“, sagt Felix zu Beginn des Tages und betrachtet verzückt seinen Anzug im Spiegel. Er fläzt im bequemen Bürostuhl, die Beine auf dem Schreibtisch. Die Begeisterung ist aber recht schnell vorbei. „Der Vormittag ist pickepackevoll“, unterbricht Büroleiterin Frau Gerstenmaier (Friederike Kempter) die scheinbare Idylle.

Parlamentarisches Frühstück um 10 Uhr, ein Telefontermin um 11 Uhr, Mittagessen mit Herrn Dr. Schneider um 12 Uhr - und schließlich nachmittags die Rede im Plenum des Bundestages. Als Felix das hört, überkommt ihn ein Gefühl der Panik. Unter einem Vorwand flieht er aus dem Büro.

Hilfe vom Saaldiener

Unterwegs trifft er in einem Ausschusssaal Herrn Renger (Uwe Ochsenknecht), der als Saaldiener im Bundestag arbeitet. Felix vertraut sich dem neuen Bekannten an: „Ich weiß noch nicht einmal, was ein Abgeordneter alles so macht.“ Herr Renger bietet Hilfe an. Er erklärt, welche Aufgaben Abgeordnete haben, was eine Fraktion ist und warum Ausschüsse wichtig sind.

Gemeinsam erkunden sie die verschiedenen Gebäude des Bundestages - und die abwechslungsreiche Geschichte des Reichstagsgebäudes. Wäre da bloß nicht Frau Gerstenmaier, die Felix in den unterirdischen Gängen hinterherjagt.

„Ein rundum gelungener Film“

Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) lobte den Film bereits im Vorfeld als „rundum gelungen“. „Demokratie lebt davon, dass man sich beteiligt“, sagte sie. Sie wünscht sich, dass der Film Kinder dazu anregt, Abgeordnete anzusprechen und nach ihren Entscheidungen zu fragen. „Wenn ihr den Bundestag besucht, fragt, ob ihr eine Debatte auf der Besuchertribüne anhören könnt. Noch spannender ist aber eine öffentliche Anhörung in einem Ausschuss“, sagte sie.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) sagte, es sei großartig, dass der Bundestag  einen Film für Kinder produziert habe. Die komplizierten Abläufe erklärt zu bekommen, sei wichtig für die Demokratie. So könne man erkennen, „dass der Bundestag kein feindliches Raumschiff, sondern wichtig für unser Land ist“, sagte Ramelow.

„Gerade für euch Kinder ist es wichtig, dass ihr wisst, dass ihr in einer Demokratie lebt und was das ist“, sagte Schauspieler Uwe Ochsenknecht nach der Vorführung. Erst dann könne man einen Vergleich mit Staatsformen anderer Länder anstellen und stelle fest, „dass Deutschland ein sehr lebenswertes Land ist“.

„So stressig habe ich mir das nicht vorgestellt“

Jungschauspieler Maximilian Ehrenreich erzählte begeistert von den Dreharbeiten, die zugleich sein erster Besuch im Bundestag waren. ,,Besonders der Plenarsaal war sehr groß, so habe ich mir das gar nicht vorgestellt. Auch die Kuppel und die vielen anderen Gebäude zu besuchen, die alle unterirdisch verbunden sind, fand ich total aufregend.„ Bei den Dreharbeiten habe er viel über den Tagesablauf der Abgeordneten gelernt. “Es ist wirklich fast erschreckend, wie viel sie zu tun haben. Für die Premiere und vorher habe ich mir schon Videos über die Arbeit im Parlament angeschaut, aber so stressig habe ich mir das nicht vorgestellt„, sagte er.

Der komplette Film ist in der Mediathek des Deutschen Bundestages abrufbar. Im Kinderportal “Kuppelkucker„ finden sich zudem  Kurz-Interviews mit den Schauspielern, das Filmplakat und Fotos. Im Jugendportal “Mitmischen„ ist der Film in deutscher und englischer Sprache zu sehen. (ebr/15.06.2017)