Die Kunst im Deutschen Bundestag
Das Kunstengagement des Deutschen Bundestages erstreckt sich auf drei Felder: auf die Kunst-am-Bau-Projekte, auf die Artothek und auf den Bereich der Ausstellungen. Kurator Dr. Andreas Kaernbach ist zuständig für die Betreuung der Sammlung angefangen von der konservatorischen Betreuung bis zur Nutzung als Artothek, die den Abgeordneten zur Verfügung steht, und dafür, dass die Sammlung der Öffentlichkeit präsentiert wird durch Ausstellungen.
Die Ausstellungen dienen dazu, die Aufmerksamkeit auf das Werk der Künstler zu lenken, die in der Sammlung bereits vertreten sind. Diese Künstler sind in der Regel mit ein, zwei, höchstens drei Exponaten vertreten. Daraus lasse sich allerdings nicht der Gesamtzusammenhang für jemanden erschließen, der diese Werke das erste Mal sieht. In den Ausstellungen wird präsentiert, was die Künstler vorher und später geschaffen haben, sodass man die Werke besser einordnen kann.
Der Kunstbeirat des Parlaments
Alle Entscheidungen zur Kunst im Bundestag werden von einem eigenen Abgeordnetengremium gefällt, dem Kunstbeirat. Dieses Gremium - unter Vorsitz des Bundestagspräsidenten - entscheidet sowohl über die Ausstellungen, über die Ankäufe für die Artothek, als auch darüber, welche Kunst-am-Bau-Installationen realisiert werden. Die Kunstsammlung des Bundestages umfasst etwa vier bis fünftausend Werke, je nachdem wie man zählt. Diese Arbeiten hängen überall in den Räumen, Büros und Sitzungsräume des Parlaments, das heißt in allen Parlamentsgebäuden.
Die Kunst, die für die Artothek angekauft wird, muss eine bestimmte Qualität aufweisen und dafür geeignet sein, Diskussionen auszulösen. Sie soll anregen, sich damit auseinanderzusetzen und auch der Politik Anregungen geben. Deshalb werden wie in einer Bibliothek die Bücher, in der Artothek des Bundestages die Kunstwerke an die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter verliehen.
Kunst am Bau
Kunst-am-Bau-Installationen sind in allen Gebäuden des Deutschen Bundestages an wichtigen, zentralen Stellen vertreten. Aus Rückstellungen von maximal bis zu drei Prozent der Bausumme werden Künstler eingeladen, mit dem Architekten gemeinsam ein Kunstwerk zu entwickeln, das genau an ausgewählte Orte passt. Dabei muss es auf die Funktion und auf die Geschichte des Gebäudes eingehen.
Durch die Einladung an die Künstler sich mit der Architektur auseinanderzusetzen, soll dadurch ein Dialog nicht nur zwischen der Kunst und der Architektur eröffnet werden, sondern auch mit der Politik. Alle diese Räume seien Räume der Politik und der Macht. Die Künstler haben damit die Chance, dort ihr Statement zu hinterlassen und auf diese Weise eine Bühne zu eröffnen, für den Dialog des Künstlers mit den Politikern. (01.10.2019)