Weitere Beteiligung der Bundeswehr an UN-Mission in Mali debattiert
Die Bundesregierung will die Beteiligung der Bundeswehr an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen (VN) in Mali (Minusma), die bis Ende Mai 2019 befristet ist, um ein Jahr bis Ende Mai 2020 verlängern. Dazu hat sie einen Antrag (19/8972) vorgelegt, den der Bundestag am Donnerstag, 11. April 2019, debattiert hat. Anschließend wurde die Vorlage zur federführenden Beratung an den Auswärtigen Ausschuss überwiesen.
Bis zu 1.100 Soldaten im Einsatz
Wie bisher sollen bis zu 1.100 Soldatinnen und Soldaten in dem westafrikanischen Land eingesetzt werden können. Die Personalobergrenze soll vorübergehend überschritten werden können. Die Kosten für die einsatzbedingten Zusatzaufgaben beziffert die Bundesregierung auf knapp 314 Millionen Euro.
Die Stabilisierung Malis sei ein Schwerpunkt des deutschen Engagements in der Sahel-Region und ein wichtiges Ziel der Afrikapolitik der Bundesregierung, heißt es in dem Antrag. Die Fragilität der Sahel-Region habe Auswirkungen über Afrika hinaus. Schwache staatliche Strukturen eröffneten Rückzugsräume für Terrorismus, begünstigen organisierte Kriminalität und Schleuseraktivitäten.
„Schlüsselrolle für die Stabilität der Sahel-Region“
„In diesem komplexen Umfeld kommt Mali als Kernland der Sahelzone eine Schlüsselrolle für Stabilität und Entwicklung der gesamten Sahel-Region zu – dies nicht zuletzt aufgrund des grenzüberschreitenden Charakters von Herausforderungen wie Terrorismus, organisierter Kriminalität, irregulärer Migration und Schleusertätigkeiten“, schreibt die Bundesregierung.
Die Sicherheitslage in Mali gestalte sich weiterhin landesweit regional unterschiedlich. Im Norden des Landes bleibe sie trotz der Präsenz der Minusma-Kräfte angespannt, wenngleich sich geringfügige Fortschritte bei der Integration ehemaliger Kämpfer abzeichnen würden. In Zentralmali sei sie nach wie vor fragil. Dort sei die Situation weiter geprägt von der Ausweitung ethnischer und sozialer Konflikte, terroristischen Angriffen und organisierter Kriminalität.
„Objektschutz- und Aufklärungskräfte“
„Die Bundeswehr unterstützt Minusma durch die Bereitstellung einer Aufklärungs-Taskforce mit Objektschutz- und Aufklärungskräften inklusive Heron 1, dem Warnsystem Mantis in der Konfiguration ,Sense & Warn' sowie erforderlichen, mittlerweile robust aufgestellten Einsatzunterstützungs- und IT-Kräften“, heißt es im Antrag weiter. Dies werde ergänzt durch Expertise mit Einzelpersonal in den Stäben der Mission und mit den Fähigkeiten der geografischen Informationsberatung sowie Bereitstellung von Brandschutzfähigkeiten und Bodendiensten zur Unterstützung des Flugbetriebs in Gao.
„Die Aufklärungsfähigkeiten sind ein wesentlicher deutscher Beitrag, um die derzeit verlustreichste VN-Friedensmission besser abzusichern. Andere Truppensteller profitieren von relevanten Aufklärungsergebnissen und können ihre Kontingente so besser sichern und schützen“, heißt es in dem Antrag. (sas/ahe/11.04.2019)