Grüne fordern Rahmenprogramm zur Klima- und Klimafolgenforschung
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert von der Bundesregierung, ein Rahmenprogramm zur Klima- und Klimafolgenforschung zu beschließen, „das ressortübergreifend alle Förderaktivitäten der Bundesregierung im Bereich der Klima- und Klimafolgenforschung verknüpft, weiterentwickelt und stärkt“. Einen entsprechenden Antrag (19/5816) hat der Bundestag am Freitag, 18. Januar 2019, nach erster Aussprache zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung überwiesen.
100 Millionen Euro jährlich zusätzlich verlangt
Mit dem geforderten Rahmenprogramm sollen nach den Vorstellungen der Grünen Schwerpunkte im Bereich der Klimamodellierung gesetzt werden. Außerdem verlangen die Abgeordneten von der Bundesregierung pro Jahr bis zu 100 Millionen Euro zusätzlich für die Klima- und Klimafolgenforschung bereitzustellen.
Zudem müsse die empirische, international vergleichende Forschung zu Politikinstrumenten und Lösungsansätzen ausgebaut werden, um politische und ökonomische Maßnahmen zum Klimaschutz auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterzuentwickeln.
„Finanzierung wird Bedeutung des Forschungsbereichs nicht gerecht“
Die Forschungsergebnisse der Klima- und Klimafolgenforschung seien über die Wissenschaft hinaus von größter Bedeutung für Politik und Gesellschaft, da sie sich mit den verbliebenen Möglichkeiten der menschengemachten Erderhitzung beschäftigen und gleichzeitig die Konsequenzen erforschen, falls zu wenig im Sinn des Klimaschutzes getan wird, heißt es in der Antrag. Die Finanzierung der Klima- und Klimafolgenforschung werde jedoch der gesellschaftlichen Bedeutung dieses Forschungsbereichs seit Jahren nicht gerecht, bemängeln die Grünen.
An den Universitäten, den Hochschulen für angewandte Wissenschaften, den außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Klimaforschungsinstituten in Deutschland werde zwar Klimaforschung auf internationalem Spitzenniveau betrieben. Dies sei allerdings zunehmend nicht wegen, sondern trotz der Förderpolitik der Bundesregierung der Fall. Die exzellente Forschungsarbeit brauche eine bessere Finanzierung durch öffentliche Drittmittelgeber, Wissenschaftsfreiheit, Wertschätzung und eine effizientere Wissenschaftskommunikation, schreiben die Abgeordneten. (rol/hau/15.01.2019)