Ausgabenplus im Entwicklungsetat
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (CSU) kann in diesem Jahr 6,44 Milliarden Euro ausgeben, rund 147,4 Millionen Euro mehr als 2013. Das sieht der Haushaltsentwurf der Bundesregierung (18/700) für den Einzelplan 23 des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vor. Er wird am Mittwoch, 9. April 2014, um 17.25 Uhr gut anderthalb Stunden lang beraten.
Die Debatte wird live im Parlamentsfernsehen, im Internet auf www.bundestag.de und auf mobilen Endgeräten übertragen.
Vorhaben in Kooperationsländern
Ein Großteil der Mittel wird für die bilaterale staatliche Zusammenarbeit aufgewendet. Rund 3,07 Milliarden Euro sind hierfür 2014 vorgesehen, 110,36 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Im Einzelnen entfallen auf den Bereich der bilateralen Technische Zusammenarbeit 1,31 Milliarden Euro (2013: 1,12 Milliarden Euro). Mit den Mitteln fördert das BMZ entwicklungspolitisch wichtige Vorhaben in Kooperationsländern. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit von Menschen und Organisationen und besonders auch ärmerer Bevölkerungsgruppen zu erhöhen.
Im Zuge der Bilateralen Finanziellen Zusammenarbeit fördert das BMZ entwicklungspolitisch wichtige Vorhaben in den Kooperationsländern unter anderem durch die Gewährung von Darlehen und Zuschüssen. Hierfür sind 2014 rund 1,55 Milliarden Euro vorgesehen (2013: 1,62 Milliarden Euro).
„Eine Welt ohne Hunger“
Die deutsche Entwicklungspolitik will darüber hinaus in der laufenden 18. Legislaturperiode insbesondere mit drei Sonderinitiativen Akzente setzen. Mit der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ will das BMZ dazu beitragen, den Hunger und die Mangelernährung zu bekämpfen und die ländliche Entwicklung als wichtigste Voraussetzung für Ernährungssicherung zu stärken. 70 Millionen Euro sind hierfür erstmals im Etat vorgesehen.
Die Stabilitätsinitiative Nordafrika und Naher Osten soll die Demokratie in fragilen Situationen insbesondere in Nordafrika und im Nahen Osten fördern und den Menschen ökonomische Perspektiven bieten. 20 Millionen Euro sollen hierfür an Mitteln bereitstehen. Im Rahmen der Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen, Flüchtlinge reintegrieren“ sollen Fluchtursachen vermindert werden und Flüchtlinge und Binnenvertriebene vor Ort eine Lebensperspektive erhalten. Der Etatentwurf sieht Ausgaben in Höhe von 69,88 Millionen Euro vor.
Internationaler Klima- und Umweltschutz
Zudem sollen mit den Haushaltsmitteln im Bereich des Internationalen Klima- und Umweltschutzes gezielt Projekte und Programme umgesetzt werden, die zur Anpassung an den Klimawandel, zur Minderung von Treibhausgasen sowie zum Erhalt von Wäldern und anderen Ökosystemen beitragen. Aus den Mitteln wird auch die Arbeit des Green Climate Fund (GCF) mitfinanziert. Hierfür sind 2014 rund 139,45 Millionen Euro eingeplant.
Ein Kapitel im Einzelplan 23 ist der nichtstaatlichen Entwicklungszusammenarbeit und der Förderung des entwicklungspolitischen Engagements zivilgesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kommunaler Akteure vorbehalten.
Mehr Geld für die Aidsbekämpfung
Für die Unterstützung politischer Stiftungen stehen dem BMZ im laufenden Jahr 249 Millionen Euro zur Verfügung, für Kirchen 218 Millionen Euro und Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft 79,8 Millionen Euro.
Der deutsche Beitrag an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria soll in diesem Jahr steigen, von 200 Millionen Euro im Jahr 2013 auf nunmehr 240 Millionen Euro. Demgegenüber sinken die Ausgaben für „Entwicklungswichtige multilaterale Hilfen zum weltweiten Umweltschutz, zur Erhaltung der Biodiversität und zum Klimaschutz“ von 242,28 Millionen Euro auf 183,38 Millionen Euro.
Investitionen von mehr als vier Milliarden Euro
Der Etatentwurf weist zudem 566,03 Millionen Euro an Einnahmen aus. Das sind rund 6,43 Millionen Euro mehr als 2013. Größter Ausgabenposten sind mit 4,43 Milliarden Euro die Investitionen. Sie sollen um 218,79 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr steigen.
Für Zuweisungen und Zuschüsse sind 1,88 Milliarden Euro vorgesehen (2013: 1,96 Milliarden Euro). Für Personalausgaben sind 80,55 Millionen Euro veranschlagt (79,75 Millionen Euro), für sächliche Verwaltungsausgaben 49,94 Millionen Euro (42,2 Millionen Euro). (joh/07.04.2014)