Bundestag erhebt sich zu Ehren von Ottmar Schreiner
Der Bundestag hat sich zu Beginn der Plenarsitzung am Donnerstag, 18. April 2013, zu Ehren des am 6. April verstorbenen SPD-Bundestagsabgeordneten Ottmar Schreiner erhoben. Der saarländische Abgeordnete, der seit 1980 ununterbrochen dem Bundestag angehört hatte, war im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert sagte, Schreiner habe immer wieder seine Stimme für diejenigen erhoben, die es im Leben nicht leicht haben: „Sein Herz schlug links.“ Diesem Impuls sei er mit Hartnäckigkeit und Enthusiasmus in seinem ganzen politischen Leben gefolgt. In einem Interview habe er einmal erklärt, als Kind ein Leben an der Armutsgrenze geführt zu haben.
„Sozialpolitiker und Sozialdemokrat“
„Ottmar Schreiner war Sozialpolitiker und Sozialdemokrat. In dieser Reihenfolge“, betonte der Bundestagspräsident. Das sei für seine Partei wie für ihn selbst nicht immer bequem gewesen. Der „Saarländer aus Überzeugung“ habe nicht nur eine klare Position gehabt, sondern diese auch leidenschaftlich vermittelt. Schreiner habe vor den negativen Folgen gewarnt, wenn Märkte sich in Bereiche ausdehnen, „wo sie nach seiner Überzeugung nicht hingehören“. Schon früh habe er auf Gefahren hingewiesen, die von einer Verselbstständigung der Finanzmärkte ausgeht.
„Er wird uns fehlen“, sagte Norbert Lammert. Ihm gebühre „unser Respekt und unsere Dankbarkeit für das, was er über Jahrzehnte hinweg in unserem Hause geleistet hat“. Der Bundestag werde ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Namens des gesamten Hauses sprach der Bundestagspräsident den Angehörigen Ottmar Schreiners seine Anteilnahme aus. In der Osthalle des Reichstagsgebäudes liegt noch bis Freitag, 19. April, ein Kondolenzbuch für Ottmar Schreiner aus. (vom/18.04.2013)