Adventszeit im Deutschen Bundestag eingeläutet
Mit dem Gospelsong „Swing low, sweet chariot“, den der ehemalige Sklave Wallis Willis um 1862 komponierte und den Text schrieb, hat der Graben-Neudorfer Werkstattchor der Lebenshilfe aus Bruchsal-Bretten am Freitag, 30. November 2012, die festliche Weihnachtsbaumübergabe der Lebenshilfe e.V. im Ostfoyer des Reichstagsgebäudes eröffnet und damit die Adventszeit im Deutschen Bundestag eingeläutet.
Ulla Schmidt begrüßte als neue Bundesvorsitzende
Die frühere Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) begrüßte alle Gäste erstmals als neue Bundesvorsitzende der Lebenshilfe e.V. und übermittelte Grüße ihres Vorgängers Robert Antretter, der der Lebenshilfe zwölf Jahre vorstand.
Unter den zahlreichen erschienenen Abgeordneten waren der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Eduard Oswald (CDU/CSU), die Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU/CSU) und Dr. Gregor Gysi (Die Linke), der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe (CDU), der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Hans-Joachim Fuchtel (CDU), sowie die Bundestagsabgeordneten Petra Crone (SPD), Kirsten Lühmann (SPD), Mechthild Rawert (SPD), Norbert Röttgen (CDU/CSU) und Josef Rief (CDU/CSU).
Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderung
Ulla Schmidt sagte in ihrer Begrüßungsrede, dass sie vor der Übergabe des Weihnachtsbaumes den Angehörigen der Opfer des Brandes in einer Behindertenwerkstatt der Caritas in Titisee-Neustadt ihr tiefes Mitgefühl aussprechen möchte und wünschte ihnen Kraft, den Verlust zu verschmerzen. Sie bat die Abgeordneten, sich weiterhin für die Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderung einzusetzen und sie noch mehr zu unterstützen
Bevor Ulla Schmidt das Wort an Vizepräsident Eduard Oswald übergab, begrüßte sie die Schüler der Likedeeler Schule aus Verden, die den diesjährigen Weihnachtsbaumschmuck angefertigt hatten. Die Schüler haben mit ihrer Lehrerin Sylvia Nauta bereits nach den Sommerferien mit der Arbeit an den bunten Weihnachtskugeln aus Filz begonnen, um rechtzeitig fertig zu sein.
„Für einen Augenblick die Politik vergessen“
Oswald hieß die Schülerinnen willkommen und bedankte sich für den wunderbaren Baumschmuck. Er erzählte ihnen, dass die Parlamentarier den Baum in der Vorweihnachtszeit täglich bewundern können, wenn sie in den Bundestag kommen. Sie könnten dann für einige Augenblicke die Politik vergessen. Dafür bedankte er sich im Namen der Abgeordneten.
Wichtig sei die Gemeinsamkeit aller Menschen, die gemeinsamen Gedanken an eine friedliche Weihnacht. Er versprach: Die Lebenshilfe kann sich auf die Unterstützung der Parlamentarier verlassen. Sein Dank ging auch an den Graben-Neudorfer Werkstattchor, für den musikalischen Gruß. Im Anschluss an die Rede von Eduard Oswald sang der Chor den Gospelsong „Joshua fit the battle of Jericho“ sowie den weltbekannten Hit „Oh Happy Day“.
Eine Kerze für jeden Tag
„Wir sangen euch an den lieben Advent“, singen 25 Chorkinder der Stiftskantorei des Evangelischen Johannesstifts Berlin ihr Lied zur Begrüßung von Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) auf der Plenarsaalebene im Reichstagsgebäude. Mit dem Chor übergab das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) einen Adventskranz an den Bundestag mit 24 Kerzen – für jeden Tag eine.
„Der Kranz erinnert uns daran, dass nicht nur der Sonntag ein Wartetag auf Weihnachten ist, sondern jeder Tag“, bedankte sich Göring-Eckardt. „Und er erinnert uns auch daran, dass bei allen wichtigen Entscheidungen, die wir im Bundestag treffen, wir einen Moment innehalten und daran denken sollten, dass es immer noch etwas Größeres gibt.“
Schieferherzen aus der Eifel
Einen stattlichen Weihnachtsbaum aus dem deutsch-belgischen Naturpark Hohes Venn-Eifel überreichte unterdessen Dr. Michael Arndt, Präsident der Naturparke Deutschland, zusammen mit rund 40 Schülern des Gymnasiums Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld in Kall ebenfalls an Eduard Oswald. „Wenn man euch singen hört, dann hat die Adventszeit in der Tat begonnen“, sagte Oswald zum Dank an die Schüler, die einen über 600 Kilometer weiten Weg auf sich genommen hatten.
Die Adventszeit und der aufgestellte Weihnachtsbaum mahne jeden, zum Miteinander in der Gesellschaft beizutragen. „Dieser Baum kommt von euch, aus dem Naturpark Eifel.“ Der Weihnachtsbaumschmuck der etwa vier Meter hohen Nordmanntanne wurde von den Schülern gebastelt und mit schwarzen Schieferherzen, roten Päckchen und goldenen Sternen reich behangen. (bsl/eis/30.11.2012)