„Männer für erzieherische Berufe interessieren“
Um „neue Perspektiven für Jungen und Männer“ geht es in einem Antrag der Fraktionen von CDU/CSU und FDP (17/5494), der am Donnerstag, 14. April 2011, auf der Tagesordnung des Bundestages steht. Der 14. April 2011 ist gleichzeitig der erste „Boys' Day“, den die schwarz-gelbe Regierung analog zum Girls' Day ins Leben gerufen hat. Diese und andere Initiativen der Regierung wie „MEHR Männer in Kitas“ begrüßen die Koalitionsfraktionen in ihrem Antrag.
„Männer in bestimmten Berufen unterrepräsentiert“
Gleichzeitig fordern sie die Regierung aber dazu auf, „durch geeignete Maßnahmen dazu beizutragen, das Berufswahlspektrum von Jungen und jungen Männern zu erweitern und gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Berufsinformations- material und Qualifizierungsmaßnahmen so zu gestalten, dass sich mehr Jungen und junge Männer für Berufsfelder interessieren, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind“.
Dies gelte beispielsweise für erzieherische und pflegerische Berufe.
„Von guten Erfahrungen Norwegens lernen“
Dazu solle die Regierung prüfen, „wie erzieherische und pflegerische Berufe etwa mit Blick auf Weiterqualifizierungen und die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Berufen attraktiver ausgestaltet und Rahmenbedingungen verbessert werden können“.
Mit der Initiative „MEHR Männer in Kitas“ soll etwa der Anteil männlicher Erzieher bis 2015 auf 20 Prozent erhöht werden. Dies sei die EU-Zielmarke. Lernen könne man beispielsweise „von den guten Erfahrungen Norwegens bei der Förderung von Männern in Kindertageseinrichtungen“.
„Einseitige Rollenzuschreibungen überwinden“
In Studien sollte zudem untersucht werden, „wie typische Vermittlungsprozesse von Geschlechterrollen und Handlungsmustern bei Jungen und jungen Männern verlaufen“ und „welche Auswirkungen männliche pädagogische Fachkräfte in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen auf die Entwicklungs- und Bildungsmöglichkeiten von Kindern haben“.
Die Abgeordneten schreiben, dass sich die Gesellschaft damit befassen müsse, „wie Jungen aufwachsen und wie Männer leben wollen“. Es müsse gelingen, „einseitige männliche Rollenzuschreibungen zu überwinden und eine neue Balance im Dreieck zwischen Beruf, Familie und Partnerschaft zu schaffen“. (nt)