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Kultur

Luther-Dekade uneinheitlich bewertet

Luther und Wittenberg

(© ekd/pa/akd)

Die Fraktionen im Ausschuss für Kultur und Medien haben die Konzeption der Luther-Dekade, mit der der Reformation vor 500 Jahren gedacht werden soll, in einer öffentlichen Anhörung am Mittwoch, 6. Oktober 2010, unterschiedlich bewertet. Während der Unionsabgeordnete Wolfgang Börnsen von einem „großartigen Konzept“ sprach, bezeichnete es der FDP-Parlamentarier Patrick Kurth als „zu akademisch“ und „zu theologisch“: Die touristischen und wirtschaftlichen Potenziale des Jubiläums müssten stärker genutzt werden. Zudem habe er den Eindruck gewonnen, dass Städte und Kommunen in der Vorbereitung nicht genug vernetzt seien.

„Vermittlung von Inhalten statt Tourismusevent“

Dem widersprach die Abgeordnete Agnes Krumwiede von Bündnis 90/Die Grünen. Das Konzept sei gut, es gehe in erster Linie um die Vermittlung von Inhalten und nicht um ein Tourismusevent. Auch der SPD-Abgeordnete Siegmund Ehrmann signalisierte Zustimmung zur Konzeption der Luther-Dekade, die auf den Zeitraum von 2007 bis 2017 angelegt ist.

Der Ausschuss hatte sich von Prälat Stephan Dorgerloh, dem Leiter der Geschäftsstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Wittenberg, von Petra Bahr, der Kulturbeauftragten der Evangelischen Kirche, und von Stefan Rhein, dem Leiter der Geschäftsstelle „Luther 2017“ in Wittenberg, über die inhaltliche Konzeption und den zeitlichen Ablauf der Luther-Dekade informieren lassen.

„Protestantisches Profil, nicht Profilierung“

Stephan Dorgerloh betonte vor dem Ausschuss, dass die Dekade, die im Jahr 2017 ihren Höhepunkt erreichen wird, ein „gesamtgesellschaftliches Ereignis mit protestantischem Profil, aber nicht mit protestantischer Profilierung“ darstelle. Das Projekt solle Kirchen, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft zusammenführen

Für das kommende Jahr kündigte Petra Bahr einen konfessionsübergreifenden und internationalen Kongress zur Reformation mit über 600 Teilnehmern an. Stefan Rhein bezeichnete die Luthe-Dekade als „gelungenen Versuch, staatliche und kirchliche Strukturen zusammenzufügen“. Die staatliche Seite übernehme vor allem die Sanierung von Gebäuden, die in der Reformationszeit eine wichtige Rolle spielten, wie etwa der Wartburg, das touristische Marketing und Programme zur kulturellen Bildung.

Motto 2010: Bildung und Reformation

Das Konzept sieht vor, dass bis zum Jahr 2017, dem 500. Jubiläumsjahr von Luthers Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg, jedes Jahr ein bestimmter Aspekt der Reformation herausgestellt wird. So steht das laufende Jahr 2010 unter dem Motto „Bildung und Reformation“. Nächstes Jahr ist „Freiheit und Reformation“ das Schwerpunktthema, und 2012 wird zum Thema „Musik und Reformation“ gestaltet. Zu den einzelnen Schwerpunktthemen sind Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen geplant.

Der Bund wird sich an der Finanzierung der Luther-Dekade in den kommenden Jahren mit insgesamt 35 Millionen Euro beteiligen, kündigte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) vor dem Ausschuss an. Bereits für das kommende Jahr seien fünf Millionen Euro in seinem Haushalt bereitgestellt worden.

Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro

Bis zum Jahr 2017 soll dieser Betrag jährlich bewilligt werden. Dies sei angesichts der Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf den Bundeshaushalt deutlich mehr als man erwarten durfte, betonte der Staatsminister.

Neumann mahnte zugleich an, dass jetzt auch die anderen Partner - allen voran die Evangelische Kirche als Empfänger der Kirchensteuer - ihre finanziellen Zusagen einhalten sollten, um das derzeit geschätzte Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro der Luther-Dekade zu stemmen. (aw)