Internationale Jugendbegegnung des Bundestages erforscht Widerstand aus Gewissensgründen gegen den Nationalsozialismus
80 junge Menschen, die sich in Deutschland und seinen Nachbarländern, vor allem Polen und Frankreich, mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen oder sich gegen Antisemitismus und Rassismus engagieren, nehmen in diesem Jahr an der Internationalen Jugendbegegnung des Bundestages teil. An fünf Tagen Ende Januar werden sie sich insbesondere mit den Schicksalen von Menschen beschäftigen, die aus Gewissensgründen Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten.
Nach intensiven Workshop-Tagen in München und Dachau wird die Teilnahme an der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus am 31. Januar in Berlin den Abschluss und zugleich Höhepunkt der Jugendbegegnung 2018 bilden. Danach werden die jungen Leute noch Gelegenheit haben, mit den Zeitzeuginnen und Gästen der diesjährigen Gedenkstunde des Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus, Anita Lasker Wallfisch und ihrer Schwester Renate Lasker-Harpprecht, sowie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble zu diskutieren.
Dem thematischen Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung, dem Widerstand aus Gewissensgründen, werden sich die jungen Teilnehmer vor allem am Beispiel der „Weißen Rose“ nähern. In der Münchner „Denkstätte Weiße Rose“ werden sie sich mit den Schicksalen der Mitglieder dieses Kreises befassen. Dort, am Ort der Denkstätte - dem Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität - verteilten am 18. Februar 1943 Hans und Sophie Scholl das sechste Flugblatt der Weißen Rose. Dafür wurden sie verhaftet und ermordet. In der KZ-Gedenkstätte Dachau werden sich die Jugendlichen mit weiteren Biografien von Menschen auseinandersetzen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten.
Medienvertreter sind zur Berichterstattung über die Jugendbegegnung herzlich eingeladen, dabei sind auch Interviews mit Jugendlichen aus verschiedenen Regionen möglich. Ansprechpartner ist Hans-Henner Becker (Tel. +49 30 227-35855, mobil + 49 172 4630478 oder hans-henner.becker@bundestag.de).
Die wichtigsten Programmpunkte im Überblick:
Sonntag, 28. Januar 2018
Ort: DenkStätte Weiße Rose, Ludwig-Maximilians-Universität, Geschwister-Scholl-Platz 1, München
10.15 Uhr: Impulsreferat zur Weißen Rose (Prof. Dr. Hans Günter Hockerts (em. Prof. für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte)
10.35 Uhr: Rundgänge durch die Dauerausstellung in der DenkStätte Weiße Rose sowie zu den Denkmälern in der LMU
19 Uhr: Podiumsgespräch: Widerstand und Zivilcourage – damals und heute, mit:
- Ernst Grube (Theresienstadt-Überlebender)
- Maria Virginia Gonzales Romero (interkultureller Verein VIA e.V.)
- Ludwig Gasteiger (Kreisjugendring Dachau)
(Moderation: Zara Pfeiffer)
Montag, 29. Januar 2018
Ort: KZ-Gedenkstätte Alte Römerstraße 75, 85221 Dachau
19.45 Uhr: Zeitzeugengespräch mit Wolodymir Dschelali aus der Ukraine
(Übersetzung: Irina Grinkevich, Moderation: Andrea Heller);
zuvor: Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Stadt Dachau, Herrn Florian Hartmann
Mittwoch, 31. Januar 2018
Ort: Berlin, Deutscher Bundestag:
13 Uhr: Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus mit Gedenkrede von Anita Lasker-Wallfisch (Plenarsaal, Reichstagsgebäude)
14.45 Uhr: Podiumsgespräch mit Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Anita Lasker- Wallfisch und Renate Lasker-Harpprecht (Jakob-Kaiser-Haus, Saal 1.302)
Achtung! Für die Termine am 31. Januar im Deutschen Bundestag ist die Akkreditierung der Pressestelle des Deutschen Bundestages erforderlich. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Bundestages unter www.bundestag.de > Presse > Akkreditierung.