FDP: Bibliothekstantieme für Autoren analoger Spiele
Berlin: (hib/AW) Nach dem Willen der FDP-Fraktion sollen die Autoren von Brett-, Würfel-, Karten- und anderer analoger Spiele in den Genuss der Bibliothekstantieme kommen. In einem Antrag (19/23682) fordert sie eine entsprechende Änderung des Paragrafen 27 Urheberrechtsgesetzes. Zudem fordert sie die Bundesregierung auf, zu prüfen, inwieweit der Umfang und die Höhe der jährlichen von Bund und Ländern getragenen Vergütungssummen zur Abgeltung der Bibliothekstantieme angepasst werden müssen.
Die Fraktion verweist darauf, dass analoge Spiele aktuell vom Sammlungsauftrag der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) ausgeschlossen seien und andere bundesweite Bestandsverzeichnisse nicht existierten. Deshalb werde den Spieleautoren und Spieleverlegern ein Rechtsanspruch auf die Bibliothekstantieme verwehrt. Die Regelungslücke müsse geschlossen werden. Schließlich bildeten die in Schriftform verfassten Spielregeln den geistigen Kern analoger Spiele und seien Büchern und vergleichbaren Publikationen gleichzustellen. Spiele seien ein anerkanntes Kulturgut und hätten eine große gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Relevanz. So sei der Umsatz mit analogen Spielen zwischen 2010 und 2018 von 450 Millionen auf 550 Millionen Euro gestiegen. Die hohe Exportquote von 66 Prozent unterstreiche die Internationalität und Anerkennung deutscher Spiele weltweit, argumentieren die Liberalen.