Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft
Berlin: (hib/ROL) Für die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft setzt sich die FDP-Fraktion in einem Antrag (19/23629) ein. Als Vorbild soll dabei die Vorgehensweise einer am Massachusetts Institute of Technologie (MIT) im Jahr 1999 durchgeführten Studie herangezogen werden.
Die Fraktion fordert, dafür zu sorgen, dass der Staat seiner Verpflichtung aus Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern tatsächlich durchzusetzen und Nachteile auszugleichen, auch in der Wissenschaft nachkommt. Deshalb regt die Fraktion eine exemplarische, zeitnahe, interne Untersuchung innerhalb einer Wissenschaftseinrichtung an. Dabei sollen die Systematiken sowohl von Förderungen als auch von Diskriminierungen von Frauen während ihrer wissenschaftlichen Karriere insbesondere im MINT-Bereich (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) vergleichbar mit der MIT-Studie mit qualitativen Interviews herausgearbeitet werden. Hierfür eignet sich nach Auffassung der Fraktion das KIT als Großforschungsstandort mit einem vergleichsweise sehr niedrigen Frauenanteil in der Professorenschaft.
Ferner soll diese erste Pilotstudie zeitnah auf andere Akteure ausgeweitet werden, die Empfänger von Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sind, darunter Exzellenzuniversitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Zudem treten die Abgeordneten dafür ein, ein internationales Panel zur Begutachtung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der Exzellenzuniversitäten einzurichten, um die Systematiken aufzuarbeiten, die zu dem geringen Anteil der Frauen in den Professorenschaften insbesondere im MINT-Bereich führen, aber auch zu Karriereblockaden und Ausgrenzungsphänomenen. Ferner soll eine umfassende Untersuchung über den Frauenanteil in der Professorenschaft gemacht werden, die unter anderem nach Fächergruppen aufgeschlüsselt wird.