Aktivität der „Agro-Mafia“ in Deutschland
Berlin: (hib/STO) Tätigkeiten der sogenannten Agro-Mafia in Deutschland sind ein Thema der Antwort der Bundesregierung (19/14468) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/13423). Danach wurden sowohl in Ermittlungsverfahren als auch aus Auswertungen von Informationen aus Italien vereinzelt Erkenntnisse gewonnen, dass allgemein als „Agro-Mafia“ bezeichnete kriminelle Strukturen gefälschte oder minderwertige Agrarerzeugnisse oder Lebensmittel in den Vertrieb bringen beziehungsweise Gastronomiebetriebe zur Abnahme genötigt werden. Diese kriminellen Strukturen seien „nach hiesiger Kenntnis der Italienischen Organisierten Kriminalität (IOK) zurechenbar“.
Für die Organisationen der IOK stelle der Handel mit minderwertigen Agrarerzeugnissen und Lebensmitteln ein Betätigungsfeld dar, in dem hohe Gewinne erzielt werden können, schreibt die Bundesregierung weiter. Das Entdeckungsrisiko sowie die Strafandrohung für die Agierenden seien vergleichsweise gering. Aufgrund der im ersten Absatz genannten Indizien sei zu vermuten, dass dieser Phänomenbereich auch in Deutschland eine Einnahmequelle der IOK darstellt. Von einem großen Dunkelfeld sei auszugehen.