Bewerbung für die Universiade 2025
Berlin: (hib/HAU) Beim Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) ist man optimistisch, dass die Universiade 2025 in der Region Rhein-Ruhr stattfinden wird. Während der Sitzung des Sportausschusses am Mittwoch, sagte der ADH-Vorstandsvorsitzende Jörg Förster, man habe mit dem Internationalen Hochschulsportverband (FISU) frühzeitig Kontakt aufgenommen in Sachen Bewerbung für die Universiade 2025. Derzeit sei Deutschland der von der FISU präferierte Bewerber, bestätigte Förster. Die Region Rhein-Ruhr sei wiederum nach den Absagen von Leipzig, Frankfurt am Main und Berlin der verbliebene deutsche Kandidat.
Zu Beginn der Sitzung hatte der Turn-Olympiasieger von 2016, Fabian Hambüchen, mit Begeisterung von seinen beiden Teilnahmen an Universiaden berichtet. Die Universiade sei das größte Multisport-Event nach den Olympischen Spielen, auch wenn das in Deutschland kaum bekannt sei. Nicht zuletzt dadurch, dass dort Studentensportler aufeinandertreffen würden, sei die Stimmung lockerer und kommunikativer als bei anderen Groß-Events wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen, sagte Hambüchen. Gleichwohl handle es sich nicht etwa um eine reine Studentenparty, sondern um ernstzunehmende Wettkämpfe mit Weltklasseathleten. Bei allem Ehrgeiz stehe aber der Spaß im Vordergrund, so der ehemalige Weltklasse-Turner, der bei der Universiade 2015 am Reck Gold gewann und ein Jahr später auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro an seinem Lieblingsgerät den Sieg holte.
Dass die Universiade in Deutschland derzeit nicht so bekannt ist, macht weder Förster noch Hambüchen in Sachen Zuschauerzuspruch Sorge. Er sei sich sicher, dass in Nordrhein-Westfalen eine Sportbegeisterung zu entwickeln ist, sagte der ADH-Vorstandsvorsitzende. Hambüchen zeigte sich überzeugt davon, „dass wir die Hallen mit Zuschauern vollbekommen“.
Überschneidungen mit Weltmeisterschaften und anderen Sportgroßereignissen, mit dem Ergebnis, dass die Spitzenathleten nicht an der Universiade teilnehmen können, befürchtet ADH-Sportdirektor Thorsten Hütsch nicht. Es gebe mit einer Reihe von Weltsportfachverbänden Verträge, um genau dies zu verhindern. Nicht auszuschließen sei aber, dass in einigen Disziplinen Weltmeisterschaften zeitnah stattfinden und dies einigen Top-Athleten die Teilnahme an der Universiade erschwere. Der ADH spreche aber auch gezielt Bundeskaderathleten aus der zweiten Reihe an, sagte der ADH-Sportdirektor. Hambüchen ergänzte, bei der Universiade gebe es oft einen guten Mix aus Athleten, die auch bei Olympia um Medaillen mitkämpfen und jenen, die diesen Sprung nicht schaffen.
Eine gewisse Relevanz kann die Universiade aus Sicht des ADH-Vorstandsvorsitzenden Förster auch für eine eventuelle Olympiabewerbung aus Deutschland haben. Mit der Ausrichtung der Universiade könne nachgewiesen werden, „dass Sportgroßveranstaltungen nachhaltig und ressourcenschonend durchführbar sind“. Man sei daher auch im Gespräch mit der Olympia-Initiative Rhein Ruhr City, die eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2032 vorbereite, sagte Förster.