Zahl der Hautkrebsfälle drastisch gestiegen
Berlin: (hib/PK) Die Zahl der registrierten Hautkrebsfälle in Deutschland ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Bei der bösartigsten Form des Hautkrebs, dem malignen Melanom („schwarzer Hautkrebs“), hat sich die Zahl der jährlich neu auftretenden Fälle von 11.500 im Jahr 1999 auf rund 23.000 im Jahr 2016 etwa verdoppelt, wie aus der Antwort (19/13035) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/12559) der Linksfraktion hervorgeht.
Anhand einer Hochrechnung des Robert-Koch-Instituts (RKI) ergibt sich den Angaben zufolge für Deutschland ein Anstieg der Hautkrebsfälle von insgesamt 144.000 Neuerkrankungen 2007 auf 224.000 Neuerkrankungen 2015. Die Zahl der Hautkrebs-Toten stieg von 2.468 Fällen im Jahr 1997 auf 3.764 Fälle im Jahr 2017. In den meisten Fällen war das maligne Melanom für den tödlichen Krankheitsverlauf verantwortlich.
Experten vermuten, dass diese Entwicklung auch mit der Alterung der Bevölkerung zusammenhängt, da vor allem der nicht-melanotische „weiße Hautkrebs“ überwiegend bei älteren Leuten auftrete. Zudem würden mit der Einführung des Hautkrebs-Screenings ab 2008 Erkrankungen häufiger erkannt und somit auch dokumentiert.
Schließlich sei ein Grund für die stark steigenden Zahlen in dem veränderten Freizeitverhalten der Menschen zu sehen mit vermehrten Strandurlauben, der Nutzung von Sonnenstudios und knapper Bekleidung. Für das maligne Melanom und das Basalzellkarzinom würden vor allem hohe UV-Belastungen und Sonnenbrände als Risikofaktor angesehen.