Menschenrechtsverletzungen in Indien
Berlin: (hib/JOH) In Indien werden die indigene Bevölkerung (Adivasi), Kastenlose (Dalits), Frauen und Kinder sowie religiöse Minderheiten am häufigsten Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Einzelne Menschenrechtsverteidiger sähen sich zudem durch Behörden in ihrer Arbeit eingeschränkt und würden auch Opfer von Gewalt, heißt es in einer Antwort (19/12074) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/11618) der FDP-Fraktion.
In seiner Bewerbung für den Menschenrechtsrat habe Indien unter anderem seine lebendige Zivilgesellschaft sowie eine Vielzahl menschenrechtlicher Initiativen betont und sich ausdrücklich zu einer effektiven Beteiligung der Zivilgesellschaft beim Schutz der Menschenrechte bekannt. Doch trotz des verfassungsmäßigen Schutzes, einer Vielzahl entsprechender Gesetze und einer breiten öffentlichen Debatte bleibe etwa die soziale Wirklichkeit von Frauen in Indien von systematischer Benachteiligung und Diskriminierung bestimmt - „vor allem aufgrund tief verwurzelter Traditionen“, schreibt die Bundesregierung. Sie betont, sie stehe zu Menschenrechtsverletzungen durch Vertreter staatlicher Organe oder deren Duldung in einem regelmäßigen Austausch mit indischen, deutschen und internationalen Nichtregierungsorganisationen und werde die Situation weiterhin aufmerksam beobachten.