Regierung will Deutschland-Takt
Berlin: (hib/HAU) Die Koalitionsvereinbarung enthält nach Aussage der Bundesregierung für den Schienenverkehr das Ziel, „durch Pünktlichkeit, guten Service und hohe Qualität als Markenzeichen für die Eisenbahnen in Deutschland einen Schienenpakt von Politik und Wirtschaft zu schließen und damit bis 2030 die Zahl der Bahnkunden zu verdoppeln und spürbar mehr Güterverkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern“. Das schreibt die Regierung in ihrer Antwort (19/2313) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/2313). Ein Ansatzpunkt sei die Entwicklung eines Integralen Taktfahrplans (Deutschland-Takt), der eine hohe Verfügbarkeit von Systemtrassen im Schienenpersonen- und -güterverkehr ermögliche, heißt es in der Antwort. Dies führe zu Kapazitätsausweitungen und könne zu einem Mehr an Reiseverbindungen, zu einer höheren Reisegeschwindigkeit sowie kürzeren Umstiegen und damit einer Steigerung der Nachfrage führen.
Auf diesem Wege kann nach Ansicht der Bundesregierung die im Koalitionsvertrag geforderte Verdopplung der Fahrgastzahlen erreicht werden. Für die Umsetzung des Konzepts eines Integralen Taktfahrplans würden Infrastrukturen benötigt, „die passgenau an den richtigen Stellen kürzere Fahrzeiten ermöglichen und in Engpassbereichen mehr Kapazität schaffen“.
Derzeit erarbeite das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) einen modellhaften Fahrplan für den Deutschland-Takt, dessen Arbeitstitel „Zielfahrplan 2030 plus“ laute, schreibt die Regierung. Dieser umfasse sowohl den Personenverkehr als auch Systemtrassen für den Güterverkehr auf der Schiene in ganz Deutschland. „Die hierfür erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen werden ermittelt und bewertet“, heißt es in der Vorlage. Eine Änderung des Bundesverkehrswegeplans 2030 (BVWP) sei nicht erforderlich, urteilt die Bundesregierung.
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