Knotenmaßnahmen des Schienenverkehrs
Berlin: (hib/HAU) Für die Aufnahme von Knotenmaßnahmen des Schienenverkehrs in den Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) gelten nach Aussage der Bundesregierung dieselben Grundsätze wie für alle übrigen Maßnahmen. Zwingende Voraussetzung sei ein gesamtwirtschaftliches Nutzen-Kosten-Verhältnis von eins oder höher, heißt es in der Antwort (19/2312) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/2049). Zu den Nutzenfaktoren gehören laut der Antwort insbesondere Reisezeiteffekte, Kosteneinsparungen oder Emissionsreduktionen. Bei den Knotenmaßnahmen besonders bedeutsam seien zudem Effekte aus einer Erhöhung der Zuverlässigkeit des Verkehrsablaufs aufgrund einer Verspätungsreduktion durch die Ausbaumaßnahmen.
Zur Frage, welche Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Bewertungsverfahrens für den BVWP ergriffen werden, heißt es in der Antwort, das in der Bundesverkehrswegeplanung eingesetzte Bewertungsverfahren werde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) „kontinuierlich überprüft und weiterentwickelt“. Für den Bereich Schiene gehöre hierzu insbesondere eine Ergänzung der analytischen Verfahren der Kapazitätsbestimmung durch fahrplankonstruktive Verfahren. Die hierfür erforderlichen netzweiten Zielfahrpläne mit Systemtrassen für den Güterverkehr würden erstmals mit dem BVWP 2030 (Zielfahrplan 2030) vorliegen und würden durch die Arbeiten für den Deutschland-Takt (Zielfahrplan 2030plus) weiter verfeinert, schreibt die Regierung.
Der Vorteil dieser fahrplanbasierten Verfahren sei eine einfachere Nachvollziehbarkeit der vorliegenden Engpasssituation, so dass die Definition von Maßnahmen zur Engpassbeseitigung erleichtert werde. Weiterhin könne durch Betriebssimulationen der Einfluss der Infrastrukturkonfiguration auf die Zuverlässigkeit des Betriebsablaufs noch exakter bestimmt werden, um die Pünktlichkeit der Züge und das Baumanagement der Bahn weiter zu optimieren, heißt es in der Vorlage.
Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
Verantwortlich: Christian Zentner (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Dr. Stephan Balling, Lisa Brüßler, Claudia Heine, Alexander Heinrich (stellv. Chefredakteur), Nina Jeglinski, Claus Peter Kosfeld, Johanna Metz, Sören Christian Reimer (Chef vom Dienst), Sandra Schmid, Michael Schmidt, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein, Carolin Hasse (Volontärin)