Hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung
Berlin: (hib/PK) Die Impfbereitschaft in der Bevölkerung ist nach Einschätzung der Bundesregierung groß. Eine aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) habe gezeigt, dass der Anteil der generellen Impfgegner gering sei. Vielfach resultierten Impflücken aus Nichtwissen, Vergesslichkeit oder Angst vor möglichen Nebenwirkungen, heißt es in der Antwort (19/320) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/179) der FDP-Fraktion.
Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder würden über die Routinevorsorgeuntersuchungen gut erreicht. Defizite bestünden noch in den höheren Altersgruppen. Mit dem Präventionsgesetz und dem Gesetz zur Modernisierung der epidemiologischen Überwachung übertragbarer Krankheiten aus der vergangenen Wahlperiode seien Voraussetzungen zur Verbesserung der Impfquote geschaffen worden.
Ein wichtiges Impfziel besteht in der Ausrottung der Masern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfehle auch allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren seien und nicht oder in der Kindheit nur ein Mal gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung.
Die Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die häufig bei Kleinkindern und Schulkindern auftritt. Wie es in der Antwort weiter heißt, hat die Regionale Verifizierungskommission der Weltgesundheitsorganisation in der Region Europa (WHO-Euro) berichtet, dass 2016 von 53 Ländern 33 die Masern eliminiert hätten, neun Länder, darunter Deutschland, hätten eine Unterbrechung der endemischen Übertragung über mindestens ein Jahr erreicht.
In weiteren neun Ländern, darunter Frankreich und Italien, seien nach Einschätzung der WHO die Masern noch endemisch. Als ausgerottet gelten Masern laut WHO dann, wenn 95 Prozent der Bevölkerung gegen die Krankheit geimpft sind. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nach vorläufigen Angaben 904 Fälle von Masern gemeldet. Von der Infektion betroffen waren den Angaben zufolge insbesondere Migranten, die in ihren Heimatländern nicht geimpft worden waren.
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) seien von 2007 bis 2017 insgesamt rund 190.000 Menschen in Deutschland an Erkrankungen gestorben, gegen die es einen Impfstoff gibt.
Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten
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