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06.07.2017 Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung — Antwort — hib 422/2017

Globale Gesundheitsforschung stärken

Berlin: (hib/ROL) Deutschland hat als entwickeltes Industrieland eine besondere Verantwortung bei der Forschung und Entwicklung im Bereich der globalen Gesundheit. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/13028) auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/12713). Seit der Veröffentlichung des Förderkonzepts zu vernachlässigten und armutsassoziierten Krankheiten im Jahr 2011 habe die Bundesregierung die Ausgaben in Forschung und Entwicklung (FuE) in diesem Bereich stetig gesteigert.

Das Förderkonzept bestehe aus vier Säulen: Der institutionellen Förderung am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, der Förderung von Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs), der Beteiligung an der „European and Developing Countries Clinical Trials Partnership“ und der Fördermaßnahme zu Forschungsnetzen für Gesundheitsinnovationen in Subsahara Afrika. Ein wichtiger Meilenstein seien die Überarbeitung und die Neuauflage des Förderkonzepts „Vernachlässigte und armutsbegünstigte Krankheiten“ im Jahr 2015. Darüber hinaus setze sich die Bundesregierung für eine koordinierte, länderübergreifende Zusammenarbeit im internationalen Raum zur FuE im Bereich globale Gesundheit ein. Die Bundesregierung habe das Thema auf die Agenda der G7 Beratungen 2015 und der diesjährigen G20 Beratungen unter der deutschen Präsidentschaft gesetzt.

Die stetige Erhöhung der aufgewendeten Mittel für FuE an PRNDs („Poverty Related and Neglected diseases“) durch die Bundesregierung sei durch die G-Finder Berichte (Global Funding of Innovation for Neglected Diseases) 2011 bis 2016 dokumentiert. Beispielsweise würden die Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für Produktentwicklungspartnerschaften in der zweiten Förderrunde von 2016 bis 2021 auf 50 Millionen Euro verdoppelt. Ab 2017 werde durch die deutsche Beteiligung an der „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI) ein weiterer signifikanter Aufwuchs erfolgen. Die Bundesregierung habe CEPI im ersten Jahr mit zehn Millionen Euro unterstützt und stelle für die Folgejahre weitere Mittel in Aussicht.

Im Gegensatz zu anderen Ländern bildeten G-Finder die FuE Aktivitäten zu PRNDs in Deutschland nur unvollständig ab. So würden zum Beispiel die erheblichen aus Eigenmitteln der Universitäten finanzierten Forschungsleistungen bei der Datenerhebung durch G-Finder nicht erfasst, heißt es in der Antwort.

Die Bundesregierung habe bereits in der Vergangenheit geeignete Förderrichtlinien wie die Forschungsnetze für Gesundheitsinnovationen für Antragsteller aus Afrika geöffnet. Die Forschungsnetze würden von afrikanischen Wissenschaftlern koordiniert und beschäftigen sich mit drängenden Forschungsfragen für die afrikanischen Partner. Thematisch schließe dies Tuberkulose, HIV/AIDS, PRNDs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes ein. Ziel der Forschungsnetze sei der nachhaltige Aufbau von Forschungskapazitäten und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Forschung, Lehre und Versorgung in Afrika.

Die Bundesregierung habe aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die Impfallianz GAVI („Global Alliance for Vaccine and Immunization“) seit 2006 bis Ende 2015 mit 194 Millionen Euro unterstützt. Deutschland sei viertgrößtes Geberland bei GAVI und fördere unter anderem das strategische Ziel der Impfallianz, Märkte für Impfstoffe besser zu gestalten.

Im Rahmen des diesjährigen G20-Prozesses sei es Ziel der Bundesregierung, dass die G20 gemeinsam zur Stärkung von Gesundheitssystemen beitragen, um das Agenda 2030-Ziel einer allgemeinen Gesundheitsversorgung zu erreichen. Resistente Tuberkulose sei in der Berliner Erklärung der G20-Gesundheitsminister als wichtige Gesundheitsgefahr benannt. Die Minister hätten sich verpflichtet, Tuberkulose bei den Maßnahmen gegen Antibiotikaresistenz einzubeziehen.

In ihrer Berliner Erklärung hätten die G20-Gesundheitsminister das Strategiepapier als einen Bezugsrahmen zur Stärkung von Gesundheitssystemen in verschiedenen Länderkontexten anerkannt. Die G20-Gesundheitsminister hätten zudem beschlossen, auf der Grundlage eines gemeinsamen Verständnisses zur Stärkung der Gesundheitssysteme auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene beizutragen. Zudem plane das BMBF, in den kommenden Jahren eine übergreifende Evaluierung des Förderschwerpunkts globale Gesundheit durchführen zu lassen.

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